Die Tür zur Intensivstation im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern
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Coronavirus

Ordensspitäler öffnen wieder CoV-Stationen

Wien ist mitten in der vierten CoV-Pandemiewelle. Das Contact Tracing ist deshalb weiter aufgestockt worden. Ordens- und Privatspitäler übernehmen inzwischen wieder Operationen und öffnen CoV-Stationen.

Der Stufenplan der Wiener Gesundheitsversorgung weist seit kurzem die Stufe fünf für die Intensivstationen und Stufe drei für die Normalstationen aus. Daher werden die Ordensspitäler wieder in die Versorgung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten miteinbezogen. So hat etwa das Ordensspital der Barmherzigen Schwestern in Mariahilf wieder eine Normalstation und Intensivbetten für die CoV-Versorgung zur Verfügung gestellt.

Erste Operationen werden verschoben

Auch erste planbare Operationen werden wieder verschoben. Es handle sich dabei noch um keine generelle Maßnahme, allerdings werden bereits Patienten gefragt, ob sie ihren Eingriff verschieben würden, so ein Sprecher des Gesundheitsverbunds am Donnerstag. Denn auch wenn die Bettenkapazität vielleicht ausreichen würde, sei es nicht möglich, nicht infizierte Personen auf einer CoV-Station unterzubringen, wurde betont. Dies würde die Kapazität zusätzlich einschränken.

Eine Krankenpflegerin betritt ein Patientenzimmer
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Auch in den Ordensspitälern stehen wieder CoV-Stationen zur Verfügung

Erste Anlaufstelle für an Covid-19 erkrankte Kinder ist die Klinik Ottakring. Bei Bedarf kann Wien bis zu 25 Intensivbetten für Kinder schaffen. Es wird erwartet, dass in den nächsten Wochen die Zahlen bei Kindern deutlich steigen. Die Stadt rechnet jedoch damit, dass noch im September die allgemeine Freigabe für Impfungen von fünf- bis elfjährigen Kindern kommt.

65 Intensivbetten für Covid-Patienten

Die Zahl der Infizierten in den Spitälern steigt jedenfalls. Im Gesundheitsverbund, also dem städtischen Spitalsträger, sind 65 Intensivbetten belegt. So viele waren es die vergangenen Wochen bisher nie. Erste Operationen werden bereits verschoben und auch die Ordensspitäler wurden wieder ins Pandemiemanagement eingebunden.

Bei den Covid-Normalbetten sind laut Gesundheitsverbund 167 belegt, das sind vier mehr als noch am Wochenende. 17 Personen werden zudem mit Post-Covid-Symptomen betreut. An die Höchstwerte der vergangene Monate reichen die Zahlen noch nicht heran, auch die Kapazitäten sind noch nicht ausgereizt. Insgesamt stünden 150 Intensivbetten für Betroffene bereit – inklusive jene für High-Flow-Sauerstofftherapie, die sich zum Teil auch auf Normalstationen befinden.

Impfen in den Universitäten

Unterdessen setzt Wien die Impfkampagne ohne Anmeldung fort. Knapp 37.852 Menschen hat die Stadt Wien bisher mit den Impf-Containern erreicht. Das sind reine Spontanimpfungen ohne Anmeldung etwa in Einkaufszentren, Einkaufsstraßen oder im Sommer auch über das Impfboot. Seit letzter Woche ist man auch bei Berufsschulen unterwegs. Am Montag startet man mit Impfboxen bei den Unis.

Am Uni Campus im alten AKH ist seit dem Wochenende eine Impfbox dazugekommen. Eine fixe Impfstraße gibt es in der Technischen Universität am Karlsplatz, im Prechtl-Saal im Erdgeschoß kann man sich bis auf Weiteres täglich – auch am Wochenende – impfen lassen. Die WU im Prater macht ebenfalls mit, hier wird es zwischen der Mensa und dem Gründungszentrum eine fixe Station von Montag bis Samstag geben.

Die individuellen Impfstandorte zeigen jedenfalls Wirkung: So haben Bezirke mit bisher unterdurchschnittlichen Impfraten, wie Favoriten oder Meidling deutlich aufgeholt. Somit sind derzeit knapp 59 Prozent der Wienerinnen und Wiener vollimmunisiert. Damit liegt Wien nunmehr ziemlich genau im Österreichschnitt.