Dominik Nepp
APA/Georg Hochmuth
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Coronavirus

Alle Gemeinderäte geimpft – auch FPÖ

Die politische Diskussion um strengere CoV-Maßnahmen – etwa „1-G“ oder „2-G“ – reißt nicht ab. Die FPÖ kritisiert vehement einen angeblichen Impfzwang. Nun sorgt die Meldung der „Kronen Zeitung“ für Aufsehen, dass alle blauen Gemeinderatsabgeordnete geimpft sind.

100 Prozent Impfquote im Rathaus – alle Gemeinderats-Abgeordneten sind gegen Corona geimpft. Alle von der SPÖ, der ÖVP, den Grünen und den NEOS. Und, was angesichts der politischen Diskussion der vergangenen Monate etwas überrascht – laut „Krone“ auch alle Mandatare der durchaus impfkritischen FPÖ.

Im „Wien heute“-Interview will der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp das nicht bestätigen, er stellt aber klar: „Wir treten nicht gegen die Impfung auf, wir treten gegen einen Impfzwang auf. Wir sind für Wahlfreiheit und das war von Anfang an unsere politische Linie.“ Jeder, der sich impfen lassen will, soll das auch können. „Wer nicht will, soll es nicht machen.“

Alle Gemeinderäte geimpft – auch FPÖ

100 Mandatare sind geimpft, auch jene der FPÖ. FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp steht da im Widerspruch mit dem Bundesparteichef Herbert Kickl. Die FPÖ betont aber immer, jeder müsse selbst entscheiden. Bei den Landtagssitzungen gibt es jedenfalls in Wien keine Ungeimpften.

Nepp betont Wahlfreiheit

Der Wiener FPÖ-Chef ist geimpft, so wie die gesamte blaue Wien-Spitze und die restlichen FPÖ-Landesparteiobleute. Zudem hat Ex-Chef Norbert Hofer erst vor wenigen Tagen via Twitter erklärt, dass er geimpft sei. „Ich bin aufgrund der Faktenlage davon überzeugt, dass eine Impfung schützt“, schrieb er in einem Beitrag.

Dass viele FPÖ-Spitzenpolitiker zur Impfung gegangen sind, obwohl sie öffentlich den Nutzen bezweifeln, sei laut Nepp kein Widerspruch. „Wichtig ist Wahlfreiheit, ob sich jemand impfen lassen will oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Ich sehe nicht ein, dass man sich outen muss, ist man geimpft oder nicht. Wichtig ist auch, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, nicht schlechter gestellt sind.“

Schlagabtausch um Kickl

Nicht geimpft ist laut eigenen Angaben FPÖ-Chef Herbert Kickl. Er liefert sich rund um die Impf-Frage auch einen Schlagabtausch mit dem PR-Berater und Herausgeber des Falstaff-Magazins, Wolfgang Rosam. Dieser hatte im TV-Sender oe24.tv in den Raum gestellt, der FP-Chef habe sich heimlich impfen lassen. Bereits am Sonntag erklärte Kickl dazu, er habe die Einbringung einer Unterlassungsklage gegen Rosam beim Handelsgericht Wien beauftragt.

„Ich bin nicht geimpft“, so der FP-Chef, Rosam aber unterstelle ihm, "die Öffentlichkeit über meinen Impfstatus zu belügen. Rosam zeigte sich gegenüber der Tageszeitung „Österreich“ unbeeindruckt: „Ich ziehe meine Behauptung nicht zurück, sie war im Konjunktiv.“ Im „Kurier“ legte er am Montag noch nach und forderte Kickl auf, einen Test vorzulegen, ob er geimpft sei oder nicht. Mit einem Antikörper-Test könne man auch bestimmen, ob etwaige Antikörper durch eine Impfung oder durch eine Erkrankung gebildet wurden, so Rosam.