Die Umrundung des neuen Beckens sei „wie ein Tauchgang zum Beispiel auf den Malediven“, betonte der Aquazoo. Es sei außerdem das flächenmäßig größte im Haus des Meeres und hat mit knapp 120 Quadratmetern fast doppelt so viel Schwimmfläche wie das alte. Es beherbergt neben den Haien rund 1.000 Tiere – etwa den Haien nah verwandte Rochenarten. Vier Doktorfischarten sorgen für das ökologische Gleichgewicht, indem sie den Kieselalgenrasen abgrasen.
Putzerlippfische sorgen für Hygiene
Viele hundert Riffbarsche und andere Korallenfische nutzen die zahllosen Höhlungen des künstlichen Riffes als Versteck. Drei Putzerlippfische entfernen Unreinheiten von den Fischkörpern – sogar von den selten putzbereiten Rochen und Haien, wie das Haus des Meeres berichtete.
Übersiedlung innerhalb einer Minute
Zur Übersiedlung sagte Direktor Michael Mitic: „Wir waren auf alle Eventualitäten und Schwierigkeiten vorbereitet, haben uns mit vielen Kollegen und Spezialisten im Vorfeld unterhalten, uns sogar aus Südafrika einen speziellen, über drei Meter langen, durchsichtigen Haifangtrichter ausgeliehen, Vorkehrungen getroffen, um das Becken abteilen zu können, usw. – aber es war dann alles leichter als gedacht.“
Von einem Kinderschlauchboot aus wurden die bis zu 1,5 Meter großen Haie mit einem großen Kescher gefangen, noch im Netz auf den Rücken gedreht und ihnen mit einer Hand auf die Schnauze gegriffen. „Durch Umdrehen und diesen Kunstgriff verfällt ein Hai in eine Art Trance oder leichte Narkose.“
Innerhalb nicht einmal einer Minute sei der jeweilige Hai im neuen Becken eingesetzt und aus dem Netz befreit gewesen, sagte Mitic. Für die gesamte Aktion habe man nicht einmal 90 Minuten gebraucht.
Übersiedlung der Haie
Versteckte Stahlkonstruktion
Um das Gewicht für das 500 Tonnen schwere Aquarium im siebenten Stock abzufangen, war im Zuge von Umbauarbeiten eine 49 Tonnen schwere Stahlkonstruktion eingebracht worden. Die nächste Herausforderung sei die Anbringung der Plexischeiben gewesen, betonte Mitic. Um den Gästen einen optimalen Einblick zu ermöglichen, sollten nämlich keine störenden Stahlträger oder sichtbare Fugen entstehen. Gekostet hat das Bauprojekt – exklusive der Stahlbauten – rund drei Millionen Euro.