Greenpeace Aktivisten im Gang
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Chronik

Greenpeace aus Rathaus abgezogen

Mehr als 24 Stunden hat die Besetzung im Rathaus durch Greenpeace gedauert. Zu Mittag zogen die Aktivisten aber ab. Die Aktion gegen den Bau des Lobautunnels wurde um „fünf vor zwölf Uhr“ beendet.

Zuvor hatten die Aktivistinnen und Aktivisten Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ein letztes Mal aufgefordert, sich den jungen Menschen zu stellen und in den Dialog zu treten. Aber der Bürgermeister habe auch dieses Angebot nicht angenommen. Ludwig ignoriere die Anliegen der jungen Menschen, wurde beklagt. Nach dem Abzug kündigten die Aktivisten an, sich nun dem Klimastreik am Freitag in Wien anzuschließen.

Transparent wurde abgenommen

Vom Rathausturm zogen die Aktivistinnen und Aktivisten schon früher ab. Das fast zehn Meter lange Banner am Westturm wurde wegen der immer stärkeren Windgeschwindigkeit aus Sicherheitsgründen abgenommen.

Um 7.00 Uhr hatten die Manifestierenden eine Flagge auf der Spitze des Turms gehisst, um damit ihre Solidarität mit dem weltweiten Klimastreik zu zeigen. „Die Botschaft ist klar: Die Lobau bleibt! Bürgermeister Ludwig muss endlich einsehen, dass eine echte Verkehrswende in Österreich nicht mit neuen Megastraßen zu machen ist. Er muss sofort den Bau von Stadt- und Lobau-Autobahn stoppen“, forderte Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrsexpertin bei Greenpeace.

Greenpeace kündigte weiteren „massiven Widerstand“ gegen den Bau der Stadt- und Lobau-Autobahn an: „Die klima- und umweltzerstörerische Betoniererpolitik der SPÖ in Wien und von Michael Ludwig muss hier ein Ende finden.“ Und: „Wenn er weiterhin an der Betoniermentalität der 70er-Jahre festhält, führt er die SPÖ ungebremst in sein ganz persönliches Hainburg und Zwentendorf“, zeigte sich Greenpeace-Programmdirektorin Sophie Lampl überzeugt.

Greenpeace Aktivisten im Gang
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Das Transparent musste bereits am Freitagvormittag weichen

Ludwig regelmäßig über Lage informiert

Der Bürgermeister sei regelmäßig über die Situation informiert worden, hieß es auf Anfrage der APA in seinem Büro. Auch die Rathauswache sei vor Ort. Die Protest-Teilnehmer, die sich im Haus befanden, hatten sich in einem Gang niedergelassen, der zu den Bürgermeister-Räumlichkeiten führt. Ludwig hat in der Landtagssitzung am Donnerstag die Besetzung kritisiert.

Er habe sich in der Vergangenheit nie unter Druck setzen lassen, auch nicht von Aktivitäten auf der Straße, betonte er. Politische Entscheidungen müssten so getroffen werden, dass Mandatarinnen und Mandatare das freie Mandat ausüben könnten. Ludwig kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen im Rathaus zu verstärken. Nähere Details dazu gab es vorerst nicht.