Teilnehmer im Rahmen des „Tag des Sports“ am Samstag, 21. September 2019 in Wien
APA/HERBERT P. OCZERET
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Sport

20. Tag des Sports für Muskeln und Vereine

377.932 Mitglieder in 1.177 Sportvereinen in der Stadt Wien: Beim 20. Tag des Sports am Samstag rund um das Ernst-Happel-Stadion im Prater sollen noch mehr für Sport begeistert werden – zumal die Wiener Vereine ein Viertel ihrer Mitglieder während der Pandemie verloren.

„Der Wiener Prater ist nicht nur das grüne Herz der Stadt, sondern auch der größte Sportplatz – der perfekte Ort für diesen Event“, warb der Olympiadritte von Tokio im Diskuswerfen, Lukas Weißhaidinger, auf der Website der Veranstalter für das Event. Und viel Platz braucht es in der Tat, denn es präsentieren sich nicht weniger als 122 Sportverbände und mehr als 400 erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler. Darunter etwa Tennisstar Dominic Thiem, Skiasse wie Marco Schwarz und Matthias Mayer, die Olympiadritte in Karate, Bettina Plank, Skispringer Stefan Kraft und viele andere mehr.

Teilnehmer im Rahmen des „Tag des Sports“ am Samstag, 21. September 2019 in Wien
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American Football und Racketlon

Die Veranstalter erwarten zum Jubiläumstag Hunderttausende Besucherinnen und Besucher. Die sollen aber nicht nur „ihre“ Stars begrüßen, sie alle sind eingeladen, sich aktiv am Tag des Sports zu beteiligen. 100 Mitmach-Stationen bieten Gelegenheit, verschiedene Sportarten auszuprobieren. Und wer weiß, vielleicht entdeckt ein künftiger Olympiasieger dabei „seine“ Sportart.

Badminton und Ruder, Karate und Schach, von American Football bis Yoga: Das Angebot der 1.177 Wiener Sportvereine ist sehr breit gefächert. Aus diesem Angebot präsentieren sich zahlreiche Sportarten und Vereine. Darunter sind auch nicht unbedingt alltägliche Sportarten wie Western Dance, Rhönrad und Racketlon, einem Schlägervierkampf aus Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis.

Bonus des Sportministeriums für Einschreibungen

Doch die Pandemie hat den Vereinen und ihren Mitgliedern viel abverlangt: Erst durfte gar kein Sport betrieben werden, dann nur unter strengen Auflagen. Das hat ein Viertel der knapp 378.000 Mitglieder vergrault. Dass weniger Sport betrieben wurde, drückt sich auch in anderen Zahlen aus: Laut Österreichischer Gesundheitskasse haben Kinder und Erwachsene während der Pandemie durchschnittlich sechs Kilogramm zugenommen.

Teilnehmer im Rahmen des „Tag des Sports“ am Samstag, 21. September 2019 in Wien
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Ehemalige Mitglieder, aber auch die, die bisher nicht so vom Sport begeistert waren, sind aufgerufen, vorbeizukommen und sich – im besten Fall – in einen Verein einzuschreiben. Ist doch der 20. Tag des Sports auch Teil der Initiative #BeActive. Die 2015 ins Leben gerufene Aktion bewegt mittlerweile Menschen in 44 Ländern.

Die drei großen Sportdachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion machen noch auf einen zusätzlichen Bonus aufmerksam. Das Sportministerium gibt einen finanziellen Anreiz, eine Mitgliedschaft abzuschließen oder wieder einzutreten – den sogenannten Sportbonus. Bis Jahresende gibt es einen Zuschuss von 75 Prozent zum Mitgliedsbeitrag.

Eine Reihe verschiedener Sportinitiativen

Der 20. Tag des Sports ist auch noch in eine Reihe anderer Aktionen zur Förderung von mehr Bewegung in der Bevölkerung eingebettet: Am Freitag gab es in Schulen und Sportvereinen bereits den „Langen Tag des Sports“. Am Vormittag fanden zahlreiche Bewegungseinheiten in Schulen statt, viele aufgrund der geltenden Sicherheitsmaßnahmen online. Am Nachmittag folgten etliche Sportvereine mit einer Leistungsschau in Richtung mehr Gesundheit, Spaß und Wohlbefinden mit Sport.

Diesmal wurde der „4. Tag des Schulsports“ in diese Initiative integriert, begangen am Freitagvormittag im Prater. Auf den Sportstätten der Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion gab es für rund 2.500 Wiener Schüler und Schülerinnen etliche neue Sportarten zu entdecken. „Diese Vernetzung des organisierten Sports mit den Schulen ist das Fundament für den nächsten großen Schritt: die österreichweite Ausrollung der täglichen Bewegungseinheit“, meinte Sport-Austria-Präsident Hans Niessl.

Die Sportunion forderte in diesem Zusammenhang von der Politik, dass der Schul- und Vereinssport für Minderjährige für den weiteren Verlauf der Coronakrise – mit Corona-Präventionskonzepten und Contact-Tracing – garantiert wird: „Wir fordern weiter eine ‚Nachwuchssport-Garantie‘ ein. Für Kinder und Jugendliche darf es in der laufenden Coronakrise keinen weiteren Sport-Lockdown geben“, erklärte Sportunion-Präsident Peter McDonald dazu.