Coronavirus

Neue Impfkampagne für Jugendliche

Während der Impfbus derzeit Wiener Schulen anfährt, haben Impfgegner davor Flyer verteilt. Die Stadt will jetzt mit eigenen Infofoldern an den Schulen dagegenhalten und so die Jugendlichen zur Impfung bewegen. Auch eine Social-Media-Kampagne kommt.

Bisher standen die Impfgegner vor den Schulen und verteilten Flyer vor allem an Eltern, aber auch an Schülerinnen und Schüler. Darin geht es gegen die CoV-Maßnahmen im Allgemeinen, um das vermeintliche Kindeswohl und um den behaupteten „direkten oder indirekten Impfzwang für Kinder und Jugendliche“. Als Herausgeber ist der Verein zur Förderung der „Plattform Respekt“ angegeben.

Eine Genehmigung dazu habe der Verein aber nicht, heißt es von der zuständigen MA 46 gegenüber Radio Wien. „Außerdem gibt es Ausschlusskriterien. Und dazu zählt etwa das Verteilen vor bestimmten Bereichen, wie etwa Schulen.“ Die Bildungsdirektion und auch die Wiener Polizei haben die Verteilaktionen im Auge. „Wenn es wieder zu solchen Aktionen kommt, sind wir zur Stelle“, heißt es von der Wiener Polizei.

„Mythen mit Fakten entgegnen“

Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) setzt jetzt außerdem auf eigene Infofolder für die Schulen. Darin soll es Fakten zur Impfung geben. „Wir wollen Mythen mit Fakten entgegnen“, sagte ein Sprecher. Abgestimmt werden die Folder auch mit der Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz, die vor den Verteilaktionen der Impfgegner gewarnt hatte. Aufliegen sollen die Folder in den Schulen „dann in spätestens zwei Wochen“, so der Sprecher.

Gesichter „aus Musik, Sport und Kulinarik“

Außerdem erstellt die Stadt gerade eine große Social-Media-Kampagne. Denn in klassischen Medien habe man die Jugendlichen bisher nicht so gut erreicht, sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Nun sollen auf TikTok und Instagram bekannte Gesichter „aus den Bereichen Musik, Sport und Kulinarik“ für die Impfung unter den Jugendlichen werben, so der Sprecher. Die Kampagne soll „noch im Oktober starten“. Wer dabei als Testimonial fungiert, wollte der Sprecher noch nicht sagen.

1.660 Immunisierungen an Schulen

Seit zwei Wochen touren in Wien Impfbusse und mobile Impfteams zu den Wiener Schulen und Bildungseinrichtungen. Sie haben dort inzwischen 1.660 Stiche verabreicht. Immunisiert werden sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Schulpersonal.In der betreffenden Zeit fuhren die Teams an zehn Schultagen mehr als 50 Standorte an. Auch in dieser Woche wird die Aktion fortgesetzt. Personen, die jünger als 18 Jahre sind, erhalten das Vakzin von Biontech und Pfizer. Ältere können sich auch für das Vakzin von Johnson & Johnson entscheiden. Zwölf- und 13-jährige Kinder brauchen darüber hinaus eine Einverständniserklärung ihrer Obsorgeberechtigten.

„Die Zahlen der durch unsere Impfoffensive an Wiener Schulstandorten geimpften Schülerinnen und Schüler zeigen, dass niederschwellige Impfangebote direkt dort, wo sich die Menschen aufhalten, absolut Sinn machen. Wir konnten mit Hilfe der Wiener Impfbusse und der mobilen Impfteams so auch schon viele Schülerinnen und Schüler von der Impfung überzeugen, die sich sonst nicht impfen hätten lassen“, sagte Wiederkehr.

Auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verwies auf die Bedeutung der Immunisierung: „Die vierte Welle ist bereits angerauscht, und wir sehen eindeutig: Dort, wo die meisten nicht vollständig geimpften Personen sind, sind auch die Infektionszahlen am höchsten. Wir erleben gerade zwei Pandemien. Jene der Ungeimpften und jene der Geimpften, wobei Letztere zehnmal kleiner ist.“