Zwei Frauen mit Maske und Handy in der Hand, eine scannt QR-Code
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Chronik

„3-G“-Nachweis: Nur selten wird QR-Code gescannt

Wer in ein Lokal oder zum Frisör will, muss einen „3-G“-Nachweis zeigen. Meistens erfolgt die Kontrolle durch Anschauen. Gescannt wird der QR-Code nur selten. IT-Experten und Gastronomievertreter fordern jetzt ein verstärktes Scannen.

„Jeder der Essen geht oder der unterwegs war, hat mitbekommen, dass man selten bis nie gescannt wird. Wir hätten gerne einen Euro für jeden Kunden der da gestanden ist und gesagt hat, ihr seid die ersten die mich scannen“, sagte Friseurmeisterin Katharina Strassl gegenüber „Wien heute“. Sie benutze den QR-Scan, "weil es für uns die einzige Möglichkeit ist zu schauen, ob der Pass gültig, oder der Test gefälscht ist“.

Strassl ist überzeugt, dass es mit dem Scan schneller geht. Nicht alle sehen das genauso. So wird etwa im Wirtshaus Buchecker nicht gescannt, der Wirt kontrolliert die Nachweise selbst. „Es ist ein bissl zu kompliziert mit dem Scannen. Wir sind schneller dran, wenn wir so schauen. Die meisten Gäste sind sowieso Stammgäste, die schon einmal da waren. 90 Prozent unserer Stammgäste sind sowieso geimpft“, sagte Franz Buchecker, Wirt im Gasthaus Buchecker & Sohn. Erschwerend hinzu komme, dass Buchecker extra Smartphones für die Kellner und Kellnerinnen kaufen müsste.

Handy Bildschirm mit grünem Häkchen, GreenCheck App auf Handy-Display
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Das grüne Hakerl gibt grünes Licht

WK: Digitale Lösungen nutzen

Der Wirtevertreter in der Wirtschaftskammer kennt das Problem. „Wir hörten aus der Branche verschieden Gründe: etwa erhöhter Personalaufwand, wenn eine Person extra an der Türe stehen muss oder dass wir unter Umständen eigene Geräte ankaufen müssen, weil man ja die Mitarbeiter nicht zwingen kann, die App auf die eigenen Handys zu laden, auch wenn es sehr einfach wäre“, so Dobcak.

Er ruft dennoch zum Scannen auf: „Wir sollten diese digitalen Lösungen nutzen. Denn wir wursteln schon genug herum mit Zetteln und so fotografiere ich den QR-Code ab und habe hoffentlich ein grünes Hakerl und damit ist die Geschichte erledigt“, so Peter Dobcak, Spartenobmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien, gegenüber "Wien

Rund 40.000 Nutzerinnen und Nutzer

Laut Gesundheitsministerium verwenden immer mehr die GreenCheck-App zum Scannen. Derzeit sind es aber nur insgesamt rund 40.000 Nutzerinnen und Nutzer. Die App für den Grünen Pass wurde insgesamt knapp 3,4 Mio. mal installiert. Das Gesundheitsministerium empfiehlt bei den Nachweiskontrollen auf diese praktische, „fälschungs- wie datensichere“ Möglichkeit zu setzen.

Forderung nach verstärktem Scannen des QR-Codes

Wer in ein Lokal oder etwa zum Frisör will, muss eines der Gs nachweisen. Jeder von uns hat da seine Erfahrungen – meistens erfolgt die Kontrolle durch reines Anschauen des Nachweises. Gescannt wird der QR-Code nur in den seltensten Fällen. Dabei ist das die viel fälschungssicherere Variante. IT-Experten und Wirte-Vertreter fordern jetzt ein verstärktes Scannen der Nachweise.

Auch für die IT-Expertin ist das Scannen die beste Option: „Es ist auf jeden Fall fälschungssicherer, weil am Server verifiziert wird, ob das stimmt was am Zettel oder der App steht. (…) Es soll auf jeden Fall mehr gescannt werden, weil die Impfnachweise und Tests dann fälschungssicherer sind“, so Martina Lindorfer, IT-Expertin an der TU Wien, im „Wien heute“-Interview.

Die Wiener Polizei setzt bei ihren „3-G“-Kontrollen schon auf die App und scannt. Beim Bundesheer auf dem Wiener Flughafen ist das aber noch eher die Ausnahme, wenn Einreisende kontrolliert werden.