Plakat „zur Impfung“ auf Boden in Gemeindebau
APA/Herbert Neubauer
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Wien impft

Wien holt beim Impfen auf

Seit Juli gehen die CoV-Impfungen nur noch schleppend voran, allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. So holte Wien neben der Steiermark in den vergangenen zwei Monaten deutlich auf – trotz zurückgehender Impfquote.

Denn in den vergangenen Monaten sank die Zahl der CoV-Impfungen in Wien immer weiter: von im Juni 16.800 auf 4.400 im September. Rund 55.400 Menschen erhielten im September ihren Erststich. Trotz der schleppenden Entwicklung erreichte Wien bei den Vollimmunisierten nun knapp den österreichweiten Durchschnitt.

Simmering, Favoriten, Rudolfsheim-Fünfhaus über Schnitt

60,7 Prozent sind derzeit in ganz Österreich vollimmunisiert. In Wien sind es 59,6 Prozent. Weil die Impfungen österreichweit nur schleppend voran gehen, konnte Wien in den letzten Monaten zum österreichweiten Wert aufschließen. Neun Prozent der österreichischen Bevölkerung holte sich im August und September die zweite Impfung.

In Wien lag man in einzelnen Bezirken über dem Schnitt: in Simmering, Favoriten und Rudolfsheim-Fünfhaus. Hier erhielten fast zwölf Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner ihre zweite Impfung. In Summe liegt die Durchimpfung in diesen Bezirken mit 52 bis 55 Prozent aber trotzdem noch unter dem österreichischen Durchschnitt.

„Geht sich nicht aus“

Für den Komplexitätsforscher Peter Klimek sind die Impfzahlen in Wien zu niedrig. Er erwartet, dass es ähnlich wie letztes Jahr ab Mitte Oktober mehr „Dynamik“ im Infektionsgeschehen und im November den Höhepunkt der vierten Welle geben wird. Ein Brechen der vierten Welle wäre nur mit einer deutlich höheren Impfquote möglich. Das werde sich aber nicht ausgehen, so Klimek Freitagabend in „Wien heute“.

Der Forscher rechnet deswegen damit, dass es in Wien weiterhin strengere CoV-Regeln brauchen wird. Damit die Impfquote nach oben geht, will die Stadt nun mit noch mehr Aufklärung gegenwirken. Sie verschickt in den kommenden zwei Wochen Briefe an alle Wiener Haushalte. Darin sollen Impfmythen aufgeklärt werden.

Impfaktion bei Kinderwunschexperten

Die Stadt Wien veranstaltet zudem in der kommenden Woche eine Sonderimpfaktion beim Wunschbaby Institut Feichtinger in Hietzing. „Internationale Fachgesellschaften empfehlen die Impfung auch für Frauen mit Kinderwunsch und unter Umständen sogar Frauen, welche bereits schwanger sind“, erläuterte dazu Michael Feichtinger, Leiter des Wunschbaby Instituts. Nicht zuletzt deshalb gibt es am 7. Oktober die Aktion.

Anmeldung

Die Aktion findet am 7. Oktober von 12.00 bis 16.00 Uhr im Wunschbaby Institut Feichtinger statt. Anmeldung unter office@wunschbaby.at oder telefonisch unter +43-1-877-77-75

„Bei Frauen und Männern mit Kinderwunsch konnte gezeigt werden, dass sich eine Covid-19-Infektion negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken kann und der Erkrankungsverlauf bei schwangeren Frauen oft ein schwerer ist. Durch die Impfung kann diese besonders sensible Gruppe vor einer Infektion geschützt werden“, sagte Feichtinger.

„Diese Kooperation ist uns ein besonderes Anliegen. Frauen brauchen keine Angst vor der Impfung haben, Aufklärung und Aktionen wie diese sind wichtig, um Gerüchten und Vorurteilen zu begegnen“, betonte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Frauen wird empfohlen, sich wenn möglich vor einer Schwangerschaft impfen zu lassen. Allerdings kann auch bei bereits schwangeren Frauen eine Impfung durchgeführt werden“, ergänzte Feichtinger.