Chronik

680 Cannabispflanzen: Drogenring ausgehoben

Die Polizei hat in Wien einen Drogenring ausgehoben, der seit 2016 Cannabis in großem Stil gepflanzt und Abnehmer unter anderem im Burgenland beliefert hat. Vier Verdächtige wurden festgenommen

Die Gruppe flog auf, nachdem Drogenfahnder Ermittlungen zu den Abnehmern im Burgenland eingeleitet hatte. Die verdächtigen Festgenommenen sollen neun Kilo Marihuana und 1,25 Kilogramm Speed an 30 Konsumenten, meist in Wien, verkauft haben, teilte das Innenministerium am Samstagabend mit.

Mehrere Hausdurchsuchungen

Die Ermittler schlugen mit mehreren Hausdurchsuchungen im Sommer zu. Die Freundin des Hauptverdächtigen und ein weiteres Mitglied der Gruppe hatten an ihren Wohn- bzw. Aufenthaltsadressen indoor Cannabis angebaut. Dabei wurden die Plantagen durch die Zufuhr von Gas bzw. Kohlendioxid ertragreicher gemacht. Ein Verdächtiger arbeitete als Portier in einem Jugendwohnheim, in dem ein weiterer Verdächtiger unterkam und ebenfalls eine Indoor-Pflanzung unterhielt.

17 Kilogramm Blüten

Die Fahnder stellten unter anderem 107 Hanfpflanzen, 20 Gramm Cannabisprodukte, neun Gramm Amphetamin 23 Gramm psychotrope Pilze sicher. Die Gruppe soll 680 Cannabispflanzen an mehreren Orten in Wien gepflanzt und daraus rund 17 Kilogramm Blüten gewonnen haben. Darüber hinaus soll ein Verdächtiger seit 2016 mehr als 32.000 Euro Notstandshilfe widerrechtlich kassiert haben.

An der Polizeiaktion waren unter Federführung des Bundeskriminalamtes die burgenländische Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS), die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) und örtliche Dienststellen beteiligt. „Jeder einzelne Ermittlungserfolg ist ein großer Mehrwert, um kriminelle Netzwerke zu zerschlagen und Folgeschäden zu verhindern“, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).