Originalsitzbank mit Fussball daneben
APA/Georg Hochmuth
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Sport

Cordoba-Tribünensitze als Geschenk für Wien

Als „Wunder von Cordoba“ ist ein WM-Match zwischen Österreich und Deutschland in die Fußballgeschichte eingegangen. Die legendären Tribünensitze wurden nun der Stadt Wien geschenkt. Nun wird noch ein passender Platz für sie gesucht.

Am 21. Juni 1978 wurde bei der Fußball-WM in Argentinien das letzte Gruppe-A-Spiel der 2. Finalrunde ausgetragen. Hierzulande fand es als „Wunder von Cordoba“ in die Annalen Eingang. Österreich besiegte den amtierenden Weltmeister Deutschland mit 3:2, wobei Hans Krankl den entscheidenden Treffer erzielte.

Vier Sitze mit deutlichen Gebrauchsspuren

Die Stadt Cordoba hat nun Tribünensitze aus dem dortigen Stadion nach Wien gebracht: Vier durchaus mit Gebrauchsspuren versehene Sitze wurden am Montag von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in Empfang genommen – im Beisein des argentinischen Botschafters Gustavo Eduardo Ainchil und des deutschen Botschafters Ralf Beste. Letzterer musste ausgerechnet an seinem zwölften Geburtstag die Niederlage, die in Deutschland folgerichtig als „Schmach von Cordoba“ in die Geschichtsbücher aufgenommen wurde, miterleben.

Originalsitzbank mit vier Sitzen, dahinter der deutsche Botschafter Ralf Beste, Bürgermeister Michael Ludwig und der argentinische Botschafter Gustavo Eduardo Ainchil
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Bürgermeister Ludwig freut sich über das Geschenk

Happel-Stadion oder Wien Museum?

Die Bestuhlung wurde vor einigen Jahren entfernt, als das Stadion, das inzwischen den Namen des argentinischen Nationalspielers Mario Kempes trägt, renoviert wurde. Zuletzt waren sie im Sportmuseum von Cordoba eingelagert. Doch nicht nur die schlichten Sitze wurden überreicht. Auch das Schild von jener Kommentatoren-Kabine („C8“), in der damals Radioreporter Edi Finger narrisch wurde, ist nun in Wiener Hand. Und auch eine eingerahmte Originaleintrittskarte (Südtribüne) war jetzt zu bestaunen.

Wo die Relikte ausgestellt werden, ist noch offen. Möglich ist, dass das Wien Museum diese als Leihgabe enthält. Überlegt wird aber auch, sie im Ernst-Happel-Stadion aufzustellen, wie Bürgermeister Ludwig ausführte.