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Coronavirus

Höchste Zahl an CoV-Neuinfektionen seit April

Die Corona-Zahlen sind in den vergangenen 24 Stunden wieder stark angestiegen. Die meisten Fälle gab es in Wien, wo Covid-19-Patienten auch rund ein Fünftel der Intensivbetten belegen. Fachleute rechnen mit einem weiteren, spürbaren Anstieg der Zahlen.

Österreichweit wurden seit Dienstag 2.693 Neuinfektionen registriert, das ist der höchste Wert seit 10. April, als innerhalb von 24 Stunden 3.139 Neuansteckungen registriert wurden. Allein in Wien wurden aktuell 793 neue Infektionen gemeldet. Laut Gesundheitsministerium sind im selben Zeitraum zwölf Menschen an oder mit Covid verstorben, vier davon in Wien. Die Stadt verzeichnete aktuell damit 6.501 aktive Fälle. Die Zahl der Erkrankten in Österreich, die in einem Krankenhaus betreut werden müssen, ging leicht auf 854 zurück.

In Wien gab es erneut die meisten registrierten Neuinfektionen mit 793 Fälle, gefolgt von Oberösterreich mit 606 Fällen und die Steiermark mit 443 Fällen. In Niederösterreich gab es 334 Fälle, in Tirol 199, in Salzburg 173, in Vorarlberg 55, in Kärnten 52 und im Burgenland 38 Fälle. Diese Zahlen spiegeln sich auch bei den Sieben-Tage-Inzidenzen wider. Das Bundesland mit der höchsten Inzidenz ist derzeit Oberösterreich mit 206,7, gefolgt von Wien, Salzburg und Steiermark (155,8, 153,2 bzw. 145,1). Danach kommen Kärnten (134,5), Niederösterreich (114,2), Tirol (104,3), Vorarlberg (83,4) und das Burgenland (74,3).

60 Prozent der Wiener voll immunisiert

Mittlerweile haben laut den Daten des E-Impfpasses vom Dienstag 5.761.893 Menschen zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 64,5 Prozent der Bevölkerung. 5.446.610 Menschen und somit 61 Prozent der Österreicher sind bereits voll immunisiert. Am Dienstag wurden 12.226 Impfungen durchgeführt. Am höchsten ist die Durchimpfungsrate im Burgenland, dort sind 68,6 Prozent vollimmunisiert. In Niederösterreich sind 63,8 Prozent der Bevölkerung geimpft, in der Steiermark 61,7 Prozent. Nach Wien (60), Vorarlberg (59,9), Tirol (59,2), Kärnten (57,5) und Salzburg (57,3) bildet Oberösterreich das Schlusslicht mit einer Durchimpfungsrate von 56,1 Prozent.

Die Durchimpfungsrate bei der älteren Generation ist am höchsten. Bei den Zwölf- bis 24-Jährigen sind 49,1 Prozent vollimmunisiert, in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre beträgt die Rate 58,9 Prozent und bei den 35- bis 44-Jährigen 64,6 Prozent. 69,2 Prozent der Menschen im Alter zwischen 45 und 54 Jahren sind komplett gegen Covid-19 geschützt, 78 Prozent in der Gruppe 55 bis 64. Die 65- bis 74-Jährigen weisen eine Vollimmunisierungsquote von 83,3 Prozent auf, die 75- bis 84-Jährigen 88,2 Prozent und die Gruppe 85plus 88,2 Prozent.

Spürbarer Anstieg bei Spitalspatienten erwartet

Das Covid-Prognose-Konsortium rechnet in den kommenden Wochen mit einer spürbaren Zunahme von Covid-Patientinnen und -Patienten in den Spitälern. In ihrer aktuellen Vorschau gehen die Experten davon aus, dass in 14 Tagen deutlich mehr als 300 Covid-19-Fälle auf Intensivstationen liegen werden. Schlimmstenfalls könnten es bis zu 380 sein. Auf den Normalstationen werden knapp 800 Covid-Patientinnen und -Patienten erwartet.

Am Mittwoch wurden auf den Normalstationen 631 und auf den Intensivstationen 223 Patienten verzeichnet. Zuletzt lag die Auslastung aller für Covid-Fälle nutzbaren Intensivbetten – ohne die innerhalb von sieben Tagen verfügbaren Zusatzkapazitäten – bei 34,1 Prozent. Bezogen auf die gesamte Bettenkapazität auf Intensivpflegestationen lag die Auslastung bei 11,1 Prozent. Dem Konsortium zufolge wird diese bis zum 20. Oktober auf 14,9 Prozent steigen.

In Wien ist rund ein Fünftel der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Die Experten raten vor diesem Hintergrund und dem erwarteten Einsetzen saisonaler Effekte dringend dazu, das aktuelle Infektionsgeschehen engmaschig zu beobachten. Dies deshalb, „um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können“.