Stühle im Dusika-Stadion
APA/Herbert Neubauer
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Chronik

Dusika-Stadion: Über 1.000 Stühle verkauft

Das Ferry-Dusika-Stadion in Wien-Leopoldstadt wird derzeit abgerissen. Die Stadt setzt dabei auf Recycling – so viel wie möglich soll wiederverwertet werden. So haben nun etwa 1.100 Tribünenstühle neue Besitzerinnen und Besitzer.

Insgesamt 5.500 Metall-Holz-Stühle im klassisches Design der 1970er Jahre waren zu haben – um 10 Euro das Stück. Einzelne Stühle wurden an die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst sowie an das Architekturzentrum Wien übergeben. Aber etwa auch das Start-up treecycle sicherte sich 100 Stühle, die nun für ein „fliegendes Klassenzimmer“ am Parkplatz der Jobfabrik der Volkshilfe Wien einsetzen werden. Andere stehen zum Beispiel auf Balkonen und in Garderoben von Privatwohnungen.

Die übriggebliebenen 4.400 Stühle würden nun in die Verwertung gehen, getrennt nach Holz und Metall, heißt es bei der Initiative BauKarussell, die im Auftrag der Stadt die wiederverwendbaren Teile des Stadions sicherte. Das sei eine sehr gute Bilanz, so eine Sprecherin gegenüber wien.ORF.at, weil es sich um sehr spezielle Stühle gehandelt habe – und nur eine kurze Angebotszeit.

Das Dusika-Stadion am Wiener Handelskai muss bis Ende 2023 der neuen multifunktionalen „Sport Arena Wien“ weichen. Der Abbruch läuft, aktuell werden die Tribünenstühle abgebaut.
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Die Stühle wurden um 10 Euro pro Stück verkauft

20.000 Kilogramm Material wiederverwendet

Das BauKarussell bearbeitete im alten Stadion nach eigenen Angaben von Juni bis September insgesamt 80.000 Kilogramm Material. Ein Viertel davon, also 20.000 Kilogramm, würden wiederverwendet. So setzt die Gemeinde Großenzersdorf 70 Steinblöcke mit einem Gewicht von insgesamt 1.400 kg zur Parkgestaltung ein. Lautsprecher aus dem Stadion werden unter anderem beim Festival Impulstanz verwendet.

Auch Wertstoffe wie Kupferkabel wurden gesichert. Zusätzlich wurden Schad- und Störstoffe wie PVC-Böden entfernt. Das soll später eine sortenreinere Verwertung der Baustoffe wie Beton ermöglichen. Neben Umweltschutz und Ressourcenschonung geht es auch um ein sozialwirtschaftliches Projekt: Es wurden 25 Personen beschäftigt, die es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben. Eine weitere Kooperation mit der Stadt ist nun bei der Sanierung der städtischen Rundturnhallen geplant.

Das Dusika-Stadion
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Das Stadion weicht einer neuen Sport-Arena

Von außen sichtbare Abrissarbeiten im Herbst

Nach dem Sichern der wiederverwendbaren Teile und Wertstoffe haben die Innenabrissarbeiten laut der Wiener Standortentwicklung (WSE) inzwischen begonnnen. Die auch von außen sichtbaren Abrissarbeiten sollen im Lauf des Herbsts starten.

An Stelle des Ferry-Dusika-Radstadions soll eine neue Sport-Arena errichtet werden. Der Baustart ist für Juni 2022 geplant. Die neue Arena soll drei unabhängig voneinander nutz- und bespielbare Hallen haben. Im Zentrum stehen dabei Ballsport, Turnen und Leichtathletik. Eine Radbahn wird es hingegen nicht mehr geben.