Hochzeitskleider im Verkaufsraum
ORF
ORF
Coronavirus

CoV-Krise lastet weiter auf Unternehmen

Die Pandemie ist noch nicht vorbei, trotzdem aber ist im Sommer das Veranstaltungsgeschehen wieder angelaufen. Es gab Hochzeiten und größere Feiern. Doch es könnte nur ein kurzes Aufflackern gewesen sein. Vielerorts spüren Unternehmen wieder zunehmende Vorsicht.

In der Küche von Marienhof Catering gab es in den vergangenen Monaten nach endlos langer Corona-Durststrecke wieder genug zu tun: Man bereitete die Versorgung von Firmenfeiern, Hochzeiten oder Konzerten vor. Es sei Erleichterung zu spüren gewesen, auch Aufbruchsstimmung, die Impfung sei dagewesen und ein guter Teil der Bevölkerung habe die Impfung auch genutzt.

„Also der September war wieder ein sehr guter Eventmonat, zumindest aus unserer Perspektive. Aber man spürt auch schon wieder einen Knick, die Verunsicherung wird schon wieder größer“, schilderte Carl-Wolfgang Stubenberg von Marienhof Eventcatering das Auf und Ab der vergangenen Monate.

Mangel an qualifiziertem Personal, Lieferketten stocken

Verunsicherung ist derzeit auch bei vielen Eventorganisatoren zu spüren. Maryam Yeganehfar hat seit 14 Jahren eine Kreativagentur im zweiten Bezirk: „Wir hatten Buchungen, die dann aber im September wieder abgesagt wurden, aus Angst. Und uns steht die Weihnachtssaison bevor. Ich persönlich kann sagen, ich habe derzeit eine einzige Weihnachtsfeier, das ist nicht viel.“

TV-Hinweis

„Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF 2

Extremer Personalmangel macht sich bemerkbar: „Es ist weder in der Gastronomie, also bei den Cateringfirmen, noch bei den Technikfirmen Personal zu finden, und vor allem qualifiziertes Personal.“ Und dann kämen noch die Probleme mit den Lieferketten dazu: „Es kann nicht alles geliefert werden, es gibt einfach nicht alles am Markt“, klagte Yeganehfar. Sie wartet etwa schon seit Wochen auf Dekorationsartikel und Teppiche aus China und England.

Hochzeiten sorgten für Zwischenhoch

Auch die Ballsaison bewegt sich derzeit noch auf dünnem Eis, positiver sah es zuletzt bei Hochzeiten aus: „Im vergangenen Sommer konnten wir sehr viele Kleider ausliefern, sehr viele neue Kleider kurzfristig verkaufen für Hochzeiten, die dann kurzfristig stattgefunden haben. Die Menschen möchten feiern, die Menschen möchten heiraten“, sagte Karin Krizek, Inhaberin von Fine Dress.

Optimistischer Blick auf Ballsaison

Die Menschen würden wohl auch gerne Bälle besuchen, tanzen und rauschende Ballnächte verbringen. Doch da schaut es für die Modebranche ziemlich traurig aus. Man hofft, dass es den einen oder anderen Ball doch geben könnte. Auch hier sind Personalmangel und Reglementierungen zu spüren.

Auch die Hofburg als Veranstaltungsort vieler Bälle sieht sich mit vielen Hürden konfrontiert, man gibt sich aber nach wie vor optimistisch: „Wir sind frohen Mutes und sehr optimistisch, dass wir jetzt endlich wieder agieren dürfen. Die klare Regelung, auch wenn sie in Wien etwas verschärft ist in Relation zu den Bundesländern, hat schon einiges beigetragen, dass die Veranstalter sich wieder mehr trauen“, so Hofburg-Geschäftsführerin Alexandra Kaszay.