Verkehrsunfall mit Fahrrad
APA/dpa/Daniel Bockwoldt
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Verkehr

KFV sieht „Micky-Maus-Radwege“ als Gefahr

Die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer, die auch im Winter unterwegs sind, steigt in Wien seit Jahren. Die Stadt wirbt auch dafür, das Fahrrad nicht einzuwintern. Allerdings fordert das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) angesichts von rund 6.500 Unfällen mit Radfahrern mehr Sicherheit. Es gebe sehr viele „Micky-Maus-Radwege".

Das KFV fordert konkrete Maßnahmen in der Praxis und gesetzliche Änderungen. Gerade weil immer mehr Radfahrer unterwegs sind, müsse man für sie die Infrastruktur verbessern. Das heißt, Radwege sollten klarer gekennzeichnet und breit genug sein: „Es gibt sehr viele ‚Micky-Maus-Radwege‘, die viel schmäler sind und dann wirklich auch zur Gefahr werden. Hier müssen die Radfahranlagen so geplant werden, dass sie auch den Einsatzkriterien entsprechen“, sagte Klaus Robatsch vom KFV. Auf Gesetzesebene fordert der KFV einen Mindestabstand beim Überholen von 1,5 Metern. Das soll mehr Sicherheit bringen.

Illustration zum Thema „Dooring-Unfälle / Radfahrer / Autofahrer“
APA/BARBARA GINDL
Sogenanntes „Dooring“, eine unfallträchtige Begegnung zwischen Radfahrer und Autofahrer

Radfahren „deutlich gefährlicher als Autofahren“

"Gemessen am Unfallrisiko ist Radfahren hierzulande sogar risikoreicher als Motorradfahren und auch deutlich gefährlicher als Autofahren“, berichtete Robatsch. Mehr als 30.000 Radfahrer verletzen sich österreichweit jährlich so schwer, dass eine Behandlung im Krankenhaus notwendig wird. Berücksichtige man ausschließlich die polizeilich gemeldeten Unfälle, sind dies rund 8.500 verletzte Personen pro Jahr. Das Risiko, in Österreich einen Radunfall zu haben, sei doppelt so hoch wie in manchen anderen Ländern.

Während die Zahl der verunglückten Verkehrsteilnehmenden von 2012 bis 2020 insgesamt um 28 Prozent zurückgegangen ist, sei die Zahl der verunglückten Radfahrer um 42 Prozent angestiegen. Und allein im Jahr 2020 verunglückten 40 Radfahrende tödlich, davon war jeder Zweite zum Unfallzeitpunkt mit einem E-Bike unterwegs.