Autos, Radler und Fußgänger auf der Argentinierstraße
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Verkehr

Neuer Anlauf für Argentinierstraße-Umbau

In Wien-Wieden wird wieder über eine Umgestaltung der Argentinierstraße diskutiert. Die Grünen im Bezirk forderten früher eine Fahrradstraße – nun haben sie ihr Konzept geändert. Die SPÖ-Bezirksvorsteherin plant nächstes Jahr eine Befragung.

Viele Autofahrerinnen und Autofahrer nutzen die Argentinierstraße als Durchzugsstraße – und für alle, die mit dem Rad unterwegs sind ist sie eine wichtige Verbindung von Wien-Favoriten in die Innenstadt. Entsprechend viel Verkehr und wenig Platz ist in der Straße derzeit oft.

Grüne schrieben 2.000 Menschen an

Die Wiedner Grünen haben nun 2.000 Menschen im Grätzel angeschrieben und 300 Umgestaltungsideen erhalten. Gefordert wird demnach mehr Grün und mehr Platz. Am Donnerstag und Freitag werde man mit den Anrainerinnen und Anrainern noch einmal ins Gespräch gehen, um zu schauen, ob man ihre Anliegen richtig interpretiert habe, erklärt die Grüne Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin Julia Tinhof.

Visualisierung der verkehrsberuhigten Argentinierstraße
Grüne Wieden
Die Grünen wollen nun keine Fahrradstraße mehr – sondern unter anderem mehr Grün

„In den nächsten Schritten wollen wir eigentlich zu den anderen Parteien sagen: Zurück an den Tisch, verhandeln wir doch neu. Schauen wir, was möglich ist für den Bezirk“, so Tinhof gegenüber „Wien heute“. Den Grünen schwebt nun ein „Boulevard Argentinierstraße“ mit einer Baumallee vor, zudem soll der Verkehr unter dem Motto „Zufahrt statt Durchfahrt“ beruhigt werden – etwa durch Wohnstraßen, Einbahnen und Begegnungszonen.

Argentinierstraße soll erneuert werden

Die Umgestaltung der Straße vor dem ORF-Funkhaus im vierten Wiener Gemeindebezirk sorgt für Diskussionen. Die Bezirks-Grünen haben nun Anrainer befragt und wollen eine Verkehrsberuhigung. In die selbe Richtung geht die rote Bezirksvorsteherin. Eine Lösung ist demnach 2023 in Sicht.

Fertigstellung schon 2023 möglich

Offene Türen rennt man damit offenbar bei Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) ein. Sie sagt, dass sie dort schon lange mehr Grün und Platz für Menschen, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, haben will. „Seit meinem Amtsantritt 2018 habe ich Versuche gestartet, in Gespräche mit den damaligen grünen Verkehrsstadträtinnen zu treten. Und da war die Gesprächsbereitschaft nicht so groß“, erklärt Halbwidl.

Unter der rot-pinken Stadtregierung erwartet sich die Bezirksvorsteherin nun eine schnelle Lösung. Nächstes Jahr sollen die Anrainerinnen und Anrainer befragt werden – und schon 2023 könnte die Umgestaltung der Argentinierstraße fertig sein. Ein breit angelegtes Beteiligungsprojekt hat der Bezirk laut Halbwidl bereits vorigen Herbst mit den Stimmen von SPÖ, Grünen, ÖVP, NEOS und LINKS beschlossen.

FPÖ kritisiert „Parkplatzvernichtung“

Die Wiener Freiheitlichen orten indes ein „Rennen um die unverfrorensten Autofahrerschikanen“. Verkehrssprecher Anton Mahdalik fordert einen Stopp der „geplanten Parkplatzvernichtung“ in der Argentinierstraße.