Insgesamt 160 Gedenksteine, auf denen die Namen der in der Schoah ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer eingraviert sind, erinnern an die Opfer. 20 Jahre lang hatte sich der Holocaust-Überlebenden Kurt Yakov Tutter für ein solches Denkmal eingesetzt. Nach langer Debatte über Standort und Finanzierung einigten sich Initiator, Stadt und Bund schließlich auf den Ostarrichi-Park neben dem Alten AKH am Alsergrund. Tutter hätte das Denkmal lieber neben dem Parlament gesehen.

Die Regierung übernahm nach etlichen Debatten schließlich fast die kompletten Kosten der Namensmauer von rund 5,3 Millionen Euro. Den Rest bezahlten Bundesländer (600.000 Euro) und Industriellenvereinigung (230.000 Euro). Der Spatenstich erfolgte im Juni des vergangenen Jahres. Das Projekt stand immer wieder auch in der Kritik – so sei die Namensmauer in dieser Form nicht mehr zeitgemäß, hieß es etwa von Zeithistorikerinnen und -historikern.
Eröffnung für 9. November geplant
Die feierliche Einweihungszeremonie der Gedenkstätte ist für den 9. November 2021 geplant und soll ein „bedeutendes internationales Event“ werden, wie es auf der Homepage des Projekts heißt. Die 160 Gedenksteine wurden aus einem Stein namens „Kashmir Gold“ gefertigt, dabei handle es sich um einen sandsteinfarbigen Granit. Besagter Granit sei nicht nur einzigartig in der Färbung, sondern zeichne sich durch seine Witterungsbeständigkeit aus.

Initiator Kurt Yakov Tutter ist 1930 in Wien geboren. 1939 flüchtete er mit seiner Familie nach Belgien. Seine Eltern wurden 1942 aus Brüssel nach Auschwitz deportiert. Eine belgische Familie in Gent beherbergte Kurt und seine Schwester Rita illegal und rettete ihnen so das Leben. 1948 wanderte Kurt Tutter nach Kanada aus, er wohnt seither in Toronto.