Zigarette bei Kaffee
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Gesundheit

Rauchfrei-Kampagne mit Gruppentherapie

Rund 21 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen rauchen täglich. Wer aufhören will, hat es oft schwer. Die Kampagne „November rauchfrei“ will per Telefon, App und Gruppentherapie Unterstützung anbieten.

30 Tage, null Zigaretten – das ist das Ziel der Kampagne. Die Statistik zeigt aber, das ist leichter gesagt als getan. Letztes Jahr haben laut Gesundheitsministerium 570.000 Menschen in Österreich erfolglos versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und das Rauchfrei Telefon wollen dabei unterstützen.

Kostenlose Unterstützung am Handy

Seit 2016 steht die Nummer der Beratungsstelle auf österreichischen Zigarettenpackungen. Wer die Nummer wählt, wird mit Gesundheitspsychologinnen und -psychologen verbunden, die sich auf Tabakentwöhnung spezialisiert haben. Sie informieren über Angebote, leiten Informationen weiter oder helfen beim Aufhören. „Die meisten rufen an und sagen: Mir reicht es, helfen Sie mir“, erklärt Melanie Stulik vom Rauchfrei Telefon.

Dabei sind die gesundheitlichen Folgen längst bekannt. Raucherbein, geringe Fruchtbarkeit und ein höheres Herzinfarkt-Risiko sind nur ein Teil davon. Oft schreckt das aber nicht mehr ab, so Stulik. Geld mit dem Aufhören zu sparen, das überzeuge die Anrufer und Anruferinnen. Sobald man selbst die Abhängigkeit bemerkt, sei man auch eher motiviert aufzuhören.

Gemeinsam aufhören

Tabakentzug funktioniert von Person zu Person unterschiedlich. Wer sich lieber in der Gruppe über Erfahrungen, Motivation und häufige Stolpersteine austauschen möchte, soll auch die Möglichkeit haben. Ein Online-Kurs findet am 4. November statt. Eine Anmeldung ist noch möglich. Jederzeit erreichbar ist die „Rauchfrei App“, die sich vor allem an junge Raucherinnen und Raucher richten soll. Eine Gruppe, die in der Vergangenheit für Probleme gesorgt hat. Die Zahlen gehen mittlerweile zurück, seit 2002 hat sich der Anteil von jungen Rauchenden halbiert.

Die klinische Psychologin Sophie Meingassner und Leiterin des Rauchfrei Telefons betont: „Rückfälle gehören oft dazu.“ Aber je länger man rauchfrei durchhält, desto leichter werde es. Laut eigenen Angaben hat das Rauchfrei Telefon bisher rund 40.000 Anrufer und Anruferinnen beim Aufhören unterstützt.

Weniger erfreulich ist der Vergleich mit den Nachbarn. Österreich liegt über dem europäischen Durchschnitt und raucht mehr als Deutschland, Italien und die Schweiz.