Straßenszene in Wien zeigt einen Bettler
ORF.at/Dominique Hammer
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Soziales

Winterpaket im Zeichen der Pandemie

Unter Einhaltung der Coronavirus-Maßnahmen gibt es ab 2. November wieder mehr Betten in Wiens Notquartieren. Mit dem Winterpaket der Wohnungslosenhilfe stellt die Stadt Wien Wärmestuben und Beratungen zur Verfügung.

„Die kommenden Monate sind für obdachlose Menschen die härteste Zeit des Jahres. Mit dem Winterpaket lassen wir sie nicht allein und sorgen dafür, dass in Wien niemand die kalte Jahreszeit auf der Straße verbringen muss“, sagte Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei der Präsentation des Winterpakets.

Strenge CoV-Maßnahmen in Einrichtungen

Das Winterpaket steht nun zum zweiten Mal in Folge auch ganz im Zeichen der Coronavirus-Pandemie. Das bedeutet, dass vor jeder Aufnahme in ein Notquartier ein Coronavirus-Test erfolgt. Sollte dieser positiv sein, wird niemand auf die Straße zurückgeschickt – es gibt eigene Quarantäne-Notquartiere.

Die Zahl der Betten und die Plätze in den Tageszentren wurden ebenfalls nicht reduziert – es wurden einfach zusätzliche Unterkünfte eingerichtet, um größere Abstände zu garantieren. Das habe dafür gesorgt, dass es bei einem „gut überschaubaren Infektionsgeschehen“ geblieben sei, so Burkhard Mayr von Obdach Wien. Auch das Impfangebot werde gut angenommen, genaue Zahlen gibt es aber nicht.

Winterpaket im Zeichen der Pandemie

Unter Einhaltung der Coronavirus-Maßnahmen gibt es ab 2. November wieder mehr Betten in Wiens Notquartieren. Mit dem Winterpaket der Wohnungslosenhilfe stellt die Stadt Wien Wärmestuben und Beratungen zur Verfügung.

Zusätzliche Plätze in Wärmestuben

Im Vorjahr nutzten 12.550 Personen die Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe. In den kalten Wintermonaten werden für wohnungslose Einzelpersonen und Paare zusätzlich 900 Betten zur Verfügung stehen. Insgesamt gibt es damit im Winter 1.700 Plätze mit Schlafmöglichkeit.

Für 21 Familien gibt es Unterbringungsmöglichkeiten, etwa im Obdach Redtenbachergasse. Außerdem bieten vier zusätzliche Wärmestuben Raum für 195 Personen. Mit den acht Tageszentren macht das insgesamt 630 Plätze, an denen man sich untertags aufhalten kann. Die Einrichtungen sind 24 Stunden geöffnet.

Auch die Kapazität der Beratungsstellen und Straßensozialarbeit wird aufgestockt. Das Angebot der Stadt Wien läuft bis 2. Mai.

KälteApp des Fonds Soziales Wien
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In der „KälteApp“ kann Hilfe für wohnungslose Menschen beantragt werden

Hilfe durch „KälteApp“

Wenn sich wohnungslose Menschen im Winter auf der Straße befinden, können Wienerinnen und Wiener auch dieses Jahr wieder einen Beitrag leisten. Über die „KälteApp“ der Stadt Wien werden Straßensozialarbeiterinnen und -arbeiter kontaktiert. Diese suchen die wohnungslosen Menschen auf und informieren sie über das Angebot des Winterpakets oder teilen Schlafsäcke aus.

Die Caritas startet zudem am 2. November auch wieder ihr Kältetelefon. Bis Ende April kann man in Wien unter der Telefonnummer 01/480 45 53 Hilfe für wohnungslose Menschen, die bei extremen Temperaturen auf der Straße sind, rufen. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter können die Betroffenen dann entweder in eine Notschlafstelle bringen oder statten sie mit einem Schlafsack aus.