Frau sitzt auf einem Sessel im Wiener Burggarten
ORF.at/Carina Kainz
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Gesundheit

Psychotherapie-Ausbau kommt früher

Der Ausbau der Psychotherapie auf Kassenkosten kommt schneller als erwartet. In Wien sollen bis Ende 2022 mehr als 57.000 zusätzliche Therapiestunden übernommen werden. Für den Landesverband für Psychotherapie ist das aber zu wenig.

Grund ist der steigende Bedarf bei Versicherten, auch als Folge der Coronavirus-Pandemie. Der Verwaltungsrat der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) beschloss daher schon vorige Woche, das Ziel um ein Jahr vorzuverlegen. Bis Ende des kommenden Jahres sollen zusätzlich 57.000 Therapiestunden in Wien von der ÖGK übernommen werden.

Unklarheit über erreichte Personen

Die ÖGK sagt, dass dadurch 4.500 Personen in Wien zusätzlich versorgt werden können. Für den Wiener Landesverband für Psychotherapie ist die Aufstockung aber zu wenig. Man könne damit nur 2.000 bis 2.500 Personen zusätzlich, heißt es beim Verband. Außerdem wird kritisiert, dass die kassenfinanzierten Psychotherapie-Stunden kontingentiert sind, im Gegensatz zu Behandlungen körperlicher Erkrankungen.

Die ÖGK geht davon aus, dass sich, angesichts der limitierten Zahl an Kassentherapeuten, das Kontingent an Psychotherapiestunden über das gesamte Jahr gleichmäßig verteilen werde. Derzeit wartet man laut Psychotherapie-Verband rund drei bis sechs Monate auf einen Therapieplatz.