Beim Haus des Meeres steht das weltweit erste nachhaltige Pflanzen-Urinal namens Loopi, wie das Online-Magazin „Futurezone“ berichtet. „Es geht darum, dass man eine Bedürfnisstätte errichtet hat, bei der das Wasser zum Spülen auch als Brauchwasser im Kreis führen kann und man kann die im Abwasser enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzen verwenden“, erklärt Theodor Zillner, Leiter der Abteilung Energie- und Umwelttechnologien im Klimaschutzministerium, im „Wien heute“-Interview.

Kleines Geschäft für Bio-Dünger
Besucherinnen und Besucher dürfen im Urinal nur ihr kleines Geschäft verrichten, darauf weisen auch Piktogramme hin. Nur so kann der Kreislauf funktionieren. Das Abwasser läuft über eine integrierte Pflanzenwand, dabei werden die im Urin enthaltenen Nährstoffe entzogen. Anschließend bindet Biokohle weitere Nährstoffe. Die Biokohle kann dann als biologisches Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt werden, das gefilterte Wasser wird zur Spülung wiederverwendet.
Das Urinal im Esterhazy-Park ist für jeden und jede gratis zugänglich. Laut Zählung wird Loopi schon bis zu 100 Mal am Tag besucht, sagt Theresa Heitzlhofer, Projektleiterin von alchemia-nova, die das Urinal entwickelt haben. „Es wird noch sechs Monate da stehen, dann wird es in den zweiten Bezirk umsiedeln.“
Nachhaltiges Unisex-Urinal
Manchmal sind sie die letzte Rettung, wenn man schnell muss – öffentliche Toiletten, die allerdings nicht so beliebt sind. Jetzt gibt es eine neue WC-Anlage in Wien, die zumindest nicht so viel Wasser verbrauchen soll, wie herkömmliche.
Mobile grüne Infrastruktur
Der Großteil der öffentlichen Toiletten entspricht noch nicht den Nachhaltigkeitszielen der Stadt. Da soll das vom Klimaschutzministerium geförderte Projekt nachhelfen, führt Heitzlhofer aus. „Weil so viele Pflanzen in Loopi drinnen sind, ist es eine funktionale grüne Infrastruktur und bietet alle Vorteile, die normale grüne Infrastruktur auch hat. Es bringt Biodiversität in die Stadt, es befeuchtet und kühlt die Luft.“