Wirtschaft

Wien will Sitz für Impfstoffinstitut werden

Wien bewirbt sich um den Europasitz des internationalen Impfstoffinstituts. Das gab die Regierung am Mittwoch bekannt. Die UNO-Institution kümmert sich vor allem um die Verteilung von Impfstoff an Entwicklungsländer. Die Entscheidung soll bis Jahresende fallen.

Mit dem Standortangebot ist man in Konkurrenz zu Deutschland, Schweden und Frankreich, hieß es. Das Impfstoffinstitut (International Vaccine Institute – IVI) wurde 1997 gegründet, die Initiative ging vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) aus. Seinen Sitz hat es in Seoul in Südkorea. Jetzt sucht es eine Niederlassung in Europa, um mit den hiesigen Forscherinnen und Forschern zusammen zu arbeiten.

Fünf Millionen Euro als Forschungsgeld

Die Regierung hofft, die Entscheidungsträger von Wien zu überzeugen, so Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung wären die beiden Ministerien bereit, im kommenden Finanzrahmen ab 2023 bis 2028 jährlich zwei Millionen Euro gemeinsam als erhöhten Mitgliedsbeitrag vorzusehen. Zusätzlich will Faßmanns Ressort eine Forschungsförderung von einmalig bis zu fünf Mio. Euro zur Verfügung stellen. Die Ansiedlungskosten sollen sich die Stadt Wien und das Außenamt teilen. „Ich denke, das ist ein attraktives Angebot“, sagte der Wissenschaftsminister.

Auch durch Gates-Stiftung unterstützt

Ziel der gemeinnützigen internationalen Institution ist die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung sicherer, wirksamer und erschwinglicher Impfstoffe, insbesondere auch für die Dritte Welt. Finanziert wird es durch Mitgliedsbeiträge, aber auch durch Stiftungen wie jener von Bill und Melinda Gates.

Die Eröffnung eines Büros in Wien würde aus Sicht der Bundesregierung den Amtssitz Wien stärken. Auch Kooperationsmöglichkeiten für Forschungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Biotech- und Pharmaunternehmen werden erwartet, ebenso wie die Gelegenheit, globale Gesundheitsagenden mitzugestalten.