Die historische Manner-Villa in Hernals
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Chronik

Wirbel um Baumfällungen bei Manner-Villa

Die historische Manner-Villa in Wien-Hernals soll saniert und zu Luxuswohnungen umgebaut werden. Dabei sorgen jedoch Baumfällungen für Aufregung. Einige Bäume wurden illegal gefällt.

Die Jugendstil-Villa auf 9.000 Quadratmetern ist von einem Park umgeben, rund um das Gebäude stehen rund 70 Bäume. Vor kurzem wurden 17 Bäume gefällt, genehmigt waren von den Wiener Stadtgärten (MA 42) aber nur 13 Fällungen. Borkenkäfer sollen hier ihr Unwesen getrieben haben. „Vier Bäume wurden zusätzlich umgeschnitten. Das war ein Fehler, den wir zu verantworten haben“, sagt Michael Kuenburg, Geschäftsführer von K&K Immobilien. „Wir werden Ersatzpflanzungen durchführen.“

Die MA 42 brachte die illegale Fällung zur Anzeige gebracht. Und auch die Bürgerinitiative „Baumschutz Hernals“ ist aufgebracht – kann aber nicht mehr eingreifen. „Normalerweise haben wir das Gutachten und wir sehen uns dann die Bäume an. Und geben dann unsere Meinung ab“, sagt Obmann Helmut Bednar. Dazu habe man als NGO ein Recht. Die vier Bäumen sollen genau dort gefällt worden sein, wo künftig eine Tiefgaragen-Zufahrt sein soll. „Das hat nichts mit der Garage zu tun“, entgegnet Kuenburg.

Aufregung um Manner-Villa

Die Jugendstil-Villa auf 9.000 Quadratmetern ist von hunderten Bäumen und einem Park umgeben. Für die Sanierung sind aber eben einige Bäume illegal gefällt worden. Das bedeutet Streit zwischen dem Bauherren und einer Bürgerinitiative.

Umbau soll nächstes Jahr starten

Das Haus ist über 100 Jahre alt, das Innere also renovierungsbedürftig. Der Jugendstil-Charme soll aber erhalten bleiben: „Die alten Kastenfenster werden hier erhalten bleiben. Es wird sich hier nichts ändern“, betont Kuenburg.

Das Gegenteil fürchten Anrainerinnen und Anrainer und etwa auch der Historiker Til Tiedge. Das Projekt stoppen und das Gebäude unter Denkmalschutz setzten – so ihre Forderungen: „Die Manners selber waren eine der bedeutendsten Industriellen-Familien Österreichs und haben hier über ein Jahrhundert gewohnt, allein diese historische Tragweite geht bei diesem Umbau komplett verloren“, meint Tiedge. Bäume sollen im Zuge der Bauarbeiten jedenfalls nur mehr zwei weitere wegkommen. Starten soll der Umbau in Luxuswohnungen dann Anfang des nächsten Jahres.