Impfbus vor Happel-Stadion
APA/Herbert Neubauer
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Wien impft

Dritte Impfung ab sofort ohne Termin

Ab sofort kann man sich die dritte CoV-Auffrischungsimpfung auch ohne Anmeldung bei allen niederschwelligen Impfangeboten der Stadt Wien holen. Das teilte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Freitag mit.

Die Stadt wolle damit eine rasche Auffrischungsimpfung für alle, deren Zweitstich zumindest sechs Monate zurückliegt, ermöglichen. Damit kann man sich die dritte Impfung nun an insgesamt 34 Standorten inklusive Austria Center plus den zwei Impfbussen mit wechselnden Standorten ohne vorherige Anmeldung verabreichen lassen.

Die Impfstandorte sind über impfservice.wien/corona abrufbar. Für die kleinen Impfzentren der Stadt Wien bzw. der ÖGK und der KFA brauche man jedoch weiterhin eine Anmeldung, so Hacker weiter. Auch bei den impfenden Ärztinnen und Ärzten im niedergelassenen Bereich ist eine direkte Vereinbarung notwendig. Die Auffrischungsimpfung wird mit den Impfstoffen von Biontech und Pfizer bzw. Moderna verabreicht.

In Ausnahmefällen schon nach vier Monaten

Die CoV-Auffrischungsimpfung kann zudem in begründeten Ausnahmefällen bereits früher als sechs Monate nach der zweiten Dosis erfolgen – nämlich bereits nach vier Monaten, wie am Freitag bekanntwurde.

Zu den Ausnahmen zählen etwa eine zweimalige Impfung mit AstraZeneca, der Antritt einer längeren Reise und ein besonders hohes Expositionsrisiko, geht aus den nun auch in schriftlicher Form vorliegenden Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) hervor.

„Wiener haben keinen Bock mehr auf Lockdown“

„Die Wiener haben keinen Bock mehr auf einen Lockdown“, sagte Hacker zudem Freitagfrüh im Ö1-Morgenjournal im Hinblick auf die Beratungen mit Regierung und den anderen Ländern am Abend. Die vierte Welle sei die „Welle der Ungeimpften“. Hacker ortet in Wien eine große Zustimmung zu den angekündigten Maßnahmenverschärfungen. Sie sollten für ganz Österreich gemacht werden, so Hacker.

Eigentlich sollte am Montag erst die zweite von insgesamt fünf Stufen in Kraft treten. Dann würden „Wohnzimmertests“ bundesweit nicht mehr als 3-G-Nachweis akzeptiert. Und zu Veranstaltungen mit über 500 Personen ohne fixen Sitzplatz hätten Ungeimpfte keinen Zutritt mehr, ebenso wenig zur Nachtgastronomie.

Tatsächlich dürfte die Realität die Pläne der Regierung aber überrollen. Denn das Prognosekonsortium erwartet für Montag 400 CoV-Kranke auf den Intensivstationen. Damit tritt automatisch die dritte Stufe in Kraft, mit der alle Antigen-Tests ihre Gültigkeit verlieren (2,5-G-Regel). Ab 500 Intensivpatienten würde dann die vierte Verschärfungsstufe schlagend. Ab dieser Stufe hätten Ungeimpfte keinen Zutritt mehr zu Gastronomie, Hotels, Veranstaltungen und Freizeiteinrichtungen.

9.388 Neuinfektionen österreichweit

Die Zahl der täglich gemeldeten CoV-Neuinfektionen in Österreich machte von Donnerstag auf Freitag erneut einen gewaltigen Sprung nach oben: 9.388 neue bestätigte Fälle wurden gemeldet, nachdem erst am Vortag mit 8.594 Neuinfektionen der bis dahin höchste Wert binnen 24 Stunden in diesem Jahr vorgelegen war. Der absolute Höchstwert in der CoV-Pandemie insgesamt war mit 9.586 am 13. November 2020 zu Beginn des zweiten Lockdowns erreicht worden.

Neuinfektionen in Wien

In Wien wurden von Donnerstag auf Freitag 1.298 Neuinfektionen gemeldet.

Weiters wurden 32 weitere Todesfälle gemeldet, im Sieben-Tages-Schnitt hält man nun bei täglich 16,9 Toten. In den vergangenen sieben Tagen wurden 118 Todesfälle registriert. Im Krankenhaus befanden sich am Freitag 1.831 Personen, um fünf mehr als am Donnerstag gemeldet waren. 356 Menschen wurden wegen Covid-19 auf Intensivstationen betreut. Diese Zahl stieg seit Donnerstag um vier und innerhalb einer Woche um 76 Patienten.

Die meisten Neuinfektion wurden in Oberösterreich festgestellt (2.461), gefolgt von Niederösterreich (1.841), Wien (1.298) und der Steiermark (1.113).