Pfleger im Krankenhaus
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Coronavirus

70 Prozent der CoV-Erkrankten ungeimpft

Die Stadt Wien hat heute aktualisierte Details zum Impftstatus der mit dem Coronavirus Infizierten bzw. der Covid-Fälle in den Spitälern bekanntgegebenen: 70 Prozent der aktiven Fälle sind demnach ungeimpft.

In absoluten Zahlen waren von den 7.815 am Montag gemeldeten aktiven Fällen 70 Prozent ungeimpft. Fünf Prozent waren nicht vollständig immunisiert, 25 Prozent vollständig geschützt, hieß es auf APA-Anfrage. Die Sieben-Tages-Inzidenz (Anzahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner) lag in der letzten Oktoberwoche bei den Vollimmunisierten bei 158,96. Bei den nicht umfänglich gegen das Coronavirus Geschützten wurde dagegen eine Inzidenz von 391,37 verzeichnet.

Zwölf Prozent Impfdurchbrüche auf Intensivstationen

In Wien, wo am 2. November 81 Covid-19-Erkrankte auf Intensivstationen verzeichnet wurden, waren 71 bzw. 87,7 Prozent nicht vollständig geimpft. Lediglich bei zehn Wiener Patientinnen und Patienten lagen Impfdurchbrüche vor, was einem Anteil von 12,3 Prozent entsprach.

Österreichweit liegt der Vergleichswert deutlich höher: Fast ein Viertel der an Covid-19 erkrankten Personen, die am Dienstag in Österreich auf Intensivstationen behandelt werden mussten, war vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Der Anteil der zweimal geimpften Spitalspatientinnen und -patienten, die auf Normalstationen betreut wurden, lag bei 43,6 Prozent. Das geht aus Zahlenmaterial hervor, das das Gesundheitsministerium am Freitag zur Verfügung stellte.

1.298 Neuinfektionen in Wien

Die Zahl der CoV-Neuinfektionen stieg unterdessen weiter rasant an: Von Donnerstag auf Freitag kamen österreichweit 9.388 Fälle dazu. Auf den Intensivstationen liegen 356, auch das ein Plus von vier im Vergleich zum Vortag.

Der absolute Höchstwert in der CoV-Pandemie insgesamt war mit 9.586 am 13. November 2020 zu Beginn des zweiten Lockdowns erreicht worden. Die meisten Neuinfektion wurden in Oberösterreich festgestellt (2.461), gefolgt von Niederösterreich (1.841), Wien (1.298) und der Steiermark (1.113).

Hoher Anstieg an den Schulen

In der ersten Schulwoche nach den Herbstferien fielen in Österreich insgesamt 2.326 PCR-Tests an den Schulen positiv aus, wie Freitagnachmittag ebenfalls bekanntgegeben wurde. Das ist deutlich mehr als in der Woche vor den Ferien. Die Testrunde am Mittwoch brachte laut aktuellen Daten des Bildungsministeriums in Wien 707 positive Ergebnisse. Dabei ist in Wien noch gar nicht die Zahl jener Tests über das „Alles gurgelt“-Programm berücksichtigt, die auf Bitte der Bildungsdirektion bzw. zahlreicher Direktoren für eine sichere Rückkehr ins Klassenzimmer noch am letzten Ferientag gemacht wurden.

Dabei wurden noch einmal 481 Infektionen verzeichnet – wobei diese Zahlen unter Umständen nicht alle Neuinfektionen sind, da das Programm von Schülern auch zum „Freitesten“ nach einer schon davor entdeckten Infektion verwendet wird. Die Steigerung im Vergleich zur letzten Woche Schulbetrieb vor den Ferien, als drei Tests pro Woche durchgeführt wurden, fällt jedenfalls deutlich aus: In Wien (wo zweimal die Woche PCR-getestet wird) waren es 480 positive Ergebnisse.

Stufenplan fünf von sieben in Spitälern

Um die CoV-Patientinnen und -Patienten gut versorgen zu können, gibt es in den städtischen Spitälern einen Stufenplan. Die steigende Zahl an Intensivpatienten löste diese Woche Stufe fünf von sieben ausgelöst. Das heißt: Die Zahl der Intensivbetten in den Krankenhäusern der Stadt wurde erhöht.

Die vielen CoV-Fälle haben auch zur Folge, dass immer wieder Operationen verschoben werden müssen. Der Wiener Gesundheitsverbund versucht zwar, Eingriffe in Privat- und Unfallspitäler auszulagern. Patientinnen und Patienten, die eine komplizierte Operation brauchen, für die etwa spezielle Technik nötig ist, müssen aber auf eine Warteliste. Wieviele das sind, lässt sich laut Gesundheitsverbund nicht beziffern.