Sanitäter vor Impfkoje im Austria Center
APA/Robert Jäger
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Coronavirus

Teilnehmer für „Booster“-Studie gesucht

Die Medizinische Universität Wien untersucht mit einer großangelegten Studie die Wirkung und Sicherheit der CoV-Boosterimpfungen. Dazu werden in Wien mindestens 5.000 Freiwillige gesucht. Auch für eine Schlafstudie werden Teilnehmer gesucht.

Um genaue Erkenntnisse über Wirkung und Sicherheit dieser Auffrischungs-Impfungen zu erhalten, soll eine möglichst große Datenmenge gesammelt werden. „Wir wollen wissen, wie viele Menschen Impfreaktionen und Nebenwirkungen und in welcher Art zeigen, und wie gut sie Antikörper entwickeln“, erklärt Studienleiter Daniel Aletaha, Leiter der Klinischen Abteilung für Rheumatologie der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien.

Bei der Studie wird auch die Wirksamkeit der einzelnen Impfstoffe untersucht, und es werden auch mögliche Einflussfaktoren untersucht wie etwa Alter, Geschlecht, Art des Impfstoffs, Zeit seit der Grundimmunisierung oder Vorerkrankungen.

Bei Impfung im Austria Center

An der Studie können alle teilnehmen, die sich in der Impfstraße im Austria Center Vienna einer Booster-Impfung unterziehen. Die Registrierung für die Teilnahme ist vor Ort in der Impfstraße möglich. Die Studie umfasst drei Blutabnahmen im Austria Center – eine am Tag der Booster-Impfung, eine vier Wochen nach der Impfung und eine dritte nach sechs Monaten. Um die Sicherheit und Impfreaktionen abzufragen, erhalten die Probandinnen und Probanden in den sieben auf die Impfung folgenden Tagen SMS-Fragebögen zugesendet.

Grundsätzlich können alle an der Studie teilnehmen, auch jene, die als genesen gelten und ihre zweite Spritze erhalten. Ausgeschlossen sind jene, die erst ihre erste oder zweite Teil-Impfung bekommen.

„Ergebnisse der Blutproben werden zugesendet“

Mit den Blutproben werden sowohl die Antikörper (Spike-Proteine) gemessen, als auch ob bereits eine Infektion (Nukleokapside) durchgemacht wurde. „Alle, die an unserer Studie teilnehmen, bekommen die Ergebnisse der Blutproben zugesendet“, erklärt Aletaha, „dadurch erhalten sie Gewissheit, ob und wie stark ihr Immunsystem auf die Impfung angesprochen hat“.

Mit den Ergebnissen hoffen die Forscherinnen und Forscher auf Erkenntnisse, welche Impfstoffkombinationen am effektivsten und sichersten einen Impfschutz gegen das Coronavirus aufbauen, sowie welche Menschen ganz generell besser oder schlechter auf die Impfung ansprechen.

Studie untersucht Schlafen und Träumen

Das Schlafverhalten vieler Menschen hat sich während der CoV-Pandemie verändert, das haben bereits mehrere Schlafstudien ergeben. Der zweite Teil der internationalen Studie ICOSS (International Covid Sleep Study) nimmt mit österreichischer Beteiligung nun noch einmal das Schlafen und Träumen in der Coronazeit genauer unter die Lupe. Bis Ende November werden dafür noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht.

In den ersten Teil der Studie sind Daten aus 15 Ländern von vier Kontinenten eingeflossen, heißt es seitens der daran beteiligten Wiener Psychologin und Schlafforscherin Brigitte Holzinger. Daraus hervorgegangen sind unter anderem zwei in Fachmagazinen erschienene Publikationen, eine zum Thema Insomnie, Angst und Depression in „Sleep Medicine“ und die andere rund um veränderte Träume in „Nature and Science of Sleep“.

Diese Erkenntnisse sind laut Holzinger so wertvoll, dass man sich zu einem zweiten Teil dieser Initiative in Form einer Online-Umfrage entschlossen habe, in der mehr Fragen über Träume, aber auch gegebenenfalls das Erleben von einer Coviderkrankung oder deren Langzeitvariante („Long Covid“) gestellt werden. Das Forscherteam hofft, damit auch neue Behandlungsansätze entwickeln zu können.