„Kein Opernball heute“-Lichtinstallation an der Wiener Staatsoper
ORF/Marcel Lehmann
APA/Hans Punz
Coronavirus

Opernball wackelt weiter

Der Opernball am 24. Februar wackelt aufgrund der CoV-Pandemie weiter. „Ich kann nicht sagen, ob der Opernball stattfindet“, sagte Staatsoperndirektor Bogdan Roscic am Dienstag.

Falls der Höhepunkt des Faschings doch gefeiert werden sollte, so wird das nur unter strengen medizinischen Sicherheitsmaßnahmen möglich sein. Bei der Organisation griff der Direktor durch: Die „Opernball-Lady“ wird künftig durch ein Komitee ersetzt.

Ball bereits ausverkauft

Trotz der unsicheren Lage hat die Staatsoper bereits im Sommer mit den Vorbereitungen für den Ball begonnen und bisher einen niedrigen sechsstelligen Betrag investiert. Der Ball ist Roscic zufolge auch ebenso wie die Generalprobe bereits ausverkauft.

Bogdan Roscic
APA/Hans Punz
Weniger Besucher oder Tanzverbot für Roscic keine Option

Doch ob das Fest auch tatsächlich stattfinden wird, ist nicht zuletzt durch die drastisch gestiegenen Neuinfektionen in den vergangenen Tagen fraglich. Die Entscheidung darüber liegt aber nicht bei der Staatsoper, sondern bei der österreichischen Regierung.

Besucherlimitierung keine Option

Der Staatsoperndirektor betonte aber, dass der Ball auf keinen Fall seinen Charakter verlieren dürfte – weniger Besucherinnen und Besucher seien etwa keine Option, auch tanzen müsste möglich sein. Da die Einnahmen des Opernballes seitens der Staatsoper fix budgetiert sind, hoffte Roscic auf eine Entscheidung in den kommenden Wochen. Mit dem Erlös wird vor allem die Jugendarbeit und das Öffnen des Hauses für ein breiteres Publikum finanziert.

Klar ist, „dass der Ball nur unter einem Sicherheitskonzept stattfinden kann“, sagte der Direktor. Hier arbeitet die Oper eng mit einem medizinischen Expertenrat zusammen, der auch die Stadt Wien bei Großveranstaltungen berät. Wie der Mediziner Siegfried Meryn betonte, soll bei dem Fest ein noch strengeres CoV-Management gelten als gesetzlich vorgesehen. So wäre etwa neben der 2-G-Regel auch ein negativer PCR-Test nötig, der nur einen Tag alt sein darf.

Opernball wackelt weiter

Der Opernball am 24. Februar wackelt aufgrund der CoV-Pandemie weiter. „Ich kann nicht sagen, ob der Opernball stattfindet“, sagte Staatsoperndirektor Bogdan Roscic am Dienstag.

Komitee statt „Opernball-Lady“

Die CoV-Pandemie stellte die durchgreifenden Neuerungen am Opernball in den Schatten. Unter Roscic wird es etwa keine „Opernball-Lady“ mehr geben, stattdessen wird ein hochkarätiges Komitee die verschiedenen Geschicke des Balles leiten. Zu den ehrenamtlichen Mitgliedern zählen die Unternehmerin Nadja Swarovski, die Leiterin des Restaurant Steiereck, Birgit Reitbauer, die internationale Eventplanerin Maryam Yeganehfar sowie Katha Häckel-Schinkinger, Leiterin der Kommunikation der Caritas.

„Ich empfinde eine starke Verbindung durch Themen, die seit jeher im Mittelpunkt meines Wirkens stehen. Das sind vor allem die Geschlechtergleichheit, soziale Fairness und Ökologie“, sagte Swarovski.

Kein Ballmotto mehr

Auch Ballmotto wird es künftig keines mehr geben. „Der Opernball ist sein eigenes Motto“, unterstrich Roscic. Dafür wird der Beitrag zur Jugendarbeit weiter gesteigert. Häckel-Schinkinger sitzt etwa als Vertreterin des Freundeskreises der Wiener Staatsoper, dessen Mittel streng zweckgebunden für den Gewinn einer neuen Generation an Opernfans verwendet werden, in dem Komitee. „Kulturelle Teilhabe und Bildung ermöglicht Mitgestaltung, sie trägt zur Bildungsgerechtigkeit und zur Persönlichkeitsbildung in all ihren Facetten bei“, so Häckel-Schinkinger.