Pogrom-Projektion
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Religion

Digitale Synagogen erinnern an Pogromnacht

In Wien ist am Dienstag in mehreren Veranstaltungen der Novemberpogrome gegen Juden im Jahr 1938 gedacht worden. In einigen Wiener Bezirken wurden die dabei beschädigten Synagogen mit digitalen Projektionen rekonstruiert.

Am 9. November 2021 jährt sich zum 83. Mal die Reichs-Pogromnacht. 1938 wurden Jüdinnen und Juden ermordet, ihre Geschäfte geplündert, Wohnungen verwüstet und Synagogen angezündet. Im Auftrag des Jüdischen Weltkongresses wurden deshalb in Wien vier Gebäude, in denen sich Synagogen befunden haben, mit digitalen Projektionen rekonstruiert. Zu sehen waren die Projektionen bis Mitternacht in der Hubergasse 8 in Ottakring, in der Tempelgasse, der Pazmanitengasse und der Dirmhirngasse. Die Aktion war Teil der WeRemember-Kampagne des Jüdischen Weltkongresses, die auf den internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar hinführt.

Kranzniederlegung Austria Wien am Judenplatz
REITLER Markus
Der Anschluss hätte fast auch das Ende der Wiener Austria mit sich gebracht.

Austria-Spieler legten Kranz nieder

Am Nachmittag besuchten auch Mannschaft und Betreuer des Fußballklubs Austria Wien das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah in Wien. Am Judenplatz sollte einerseits die Geschichte und damit verbundenes Bewusstsein weiter am Leben erhalten und andererseits auch der eigenen Historie Rechnung getragen werden. Denn das Jahr 1938 hätte beinahe das Ende der Austria bedeutet. Der achtköpfige Vorstand bestand bis zum „Anschluss“ zur Gänze aus Menschen jüdischen Glaubens, ehe diese vertrieben, inhaftiert oder ermordet wurden. Auch zahlreiche Anhänger der Violetten traf dieses Schicksal.