Autos auf der Westausfahrt
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Chronik

Westausfahrt: Sanierung statt neuer Trasse

Die Westausfahrt wird saniert, die Benutzungsdauer der 1,3 Kilometer langen Brücke soll um etwa 15 Jahre verlängert werden. Eine Zusammenlegung von Westaus- und -einfahrt in Hietzing ist vom Tisch.

Der Plan, alle Fahrspuren von Ein- und Ausfahrt auf der Hietzinger Seite zusammenzuführen, hatte heftigen Widerstand von Bezirksvorstehung und Anrainern ausgelöst. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) sprach am Mittwoch von einer Notbremse, die gezogen wurde. „Für mich sehr wesentlich ist ein ökologischer Grund. Wir hätten über einen Kilometer an Bäumen und Begrünung wegrasieren müssen. Das kann ich mir nicht vorstellen“, so Sima in „Wien heute“.

Das Projekt habe sie von ihren Vorgängerinnen Maria Vassilakou und Birgit Hebein (beide Grüne) übernommen, Sima nannte auch zeitliche Gründe für den Stopp: „Das Projekt muss noch durch eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die wird uns noch mindestens vier Jahre kosten. Die Lebensdauer der Straße ist mit 2027 beziffert, diesen Zeitplan können wir nicht mehr einhalten.“

Westausfahrt wird umgeplant

Die Westausfahrt ist eine der wichtigsten Routen, die aus Wien hinaus führen. Weil die Brücke eine Totalsanierung braucht, gab es seit Jahren den Plan, alle Spuren auf Hietzinger Seite neu zusammenzufassen. Am Mittwoch wurden andere Pläne fixiert.

Vision mit Park auf Hietzinger Seite

Für die ab 2023 vorgesehene Sanierung der Westausfahrt ist laut Sima keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, „weil es ja schon eine bestehende Straße ist“. Zudem kann der gesamte Waldbereich erhalten bleiben. Die Benutzungsdauer soll sich nochmals um 15 Jahre verlängern. Parallel soll mit der Neuplanung begonnen werden.

Als Vision nannte Sima dabei, „die gesamte Straße neben die Bahn auf die 14. Bezirksseite zu verlegen und auf der anderen Seite beim Lainzer Tiergarten über den ehemaligen Straßenbereich eine wirkliche Grünverbindung zu machen, einen schönen zusammenhängenden Park. Das ist eine schöne Vision, auf die ich hinarbeiten möchte, auch wenn sie in meiner Amtszeit wahrscheinlich nicht mehr umgesetzt werden kann.“

Westausfahrt
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2023 soll die Sanierung der Brücke der Westausfahrt beginnen

Erleichterung bei Anrainern

Erleichtert zeigten sich am Mittwoch Anrainer. „Wir sind heilfroh als Bürgerinitiative, dass Stadträtin Sima das ermöglicht hat, sodass hier ein Schlamassel vermieden werden konnte“, meinte Renato Palumbo von der Bürgerinitiative „Für ein lebenswertes Hacking“. Nun wünsche man sich eine „offene Diskussion“, bei der alle Varianten besprochen werden.

Varianten sind schon von Studierenden entwickelt worden, in einem Projekt der Landschaftsplanerin Cordula Loidl-Reisch: „Es gäbe sehr schöne Verbindungsmöglichkeiten zwischen Lainzer Tiergarten und Wienfluß. Es könnte eine Art Biotopvernetzung stattfinden. Das Freizeitpotenzial könnte enorm gehoben werden und für das Wiener Klima könnte enorm viel getan werden.“ Eine Möglichkeit wäre demnach eine Art Bucht für den Wienfluß am Ende der Auhofstraße.

Für Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) war das Ende der Trassenpläne in Hietzing „wirklich einer der Tage in der Politik, wo man sich aus vollem Herzen nur freuen kann. Es ist extrem wichtig, dass das Wiental als diese wichtige Grünschneise für Wien erhalten bleibt.“