CORONAVIRUS

Ja zu Laternenfesten, Narrenwecken abgesagt

Laternenfeste in Kindergärten können am heutigen 11. November „unter angepassten Rahmenbedingungen“ stattfinden. Das traditionelle Narrenwecken um 11.11 Uhr am Stephansplatz wurde dagegen abgesagt.

„Wiederkehrende Feste und Brauchtum würden den Jüngsten ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit sowie die Orientierung im Jahreskreis ermöglichen“, wurde Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) in einer Aussendung zitiert. Deswegen sind Laternenfeste in Kindergärten möglich.

Finden die Feste allerdings Indoor statt, können die Eltern de facto allerdings nicht teilnehmen, sagte Wiederkehrs Mediensprecher Manfred Kling, manche Standorte würden das Fest aber auch zu späterer Uhrzeit im Freien feiern. Als Vorbereitung erzählte man sich in den Kindergärten Geschichten, gestaltete Laternen und setzte sich mit Themen wie Teilen und Freundschaft auseinander.

Unsicherheit zur Ballsaison

Das für den 11. November um 11.11 Uhr traditionelle Narrenwecken mit einer Quadrille am Stephansplatz wird dagegen wegen der steigenden Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus nicht stattfinden. Auch zur Ballsaison gibt es viel Unsicherheit, nach dem Totalausfall im Vorjahr sind schon einige Absagen fix.

Konkrete Absagen gibt es vor allem für die großen Bälle in der Hofburg wie den Jägerball, den Ball der WU und der TU sowie den Zuckerbäckerball, den Ball der Pharmazie und jenen der internationalen Atomenergiebehörde. Auch der Alt Kalksburger Ball im Palais Auersperg findet nicht statt. Tickets für den Kaffeesiederball oder etwa die Rudolfiner Redoute kann man aber bereits kaufen.

Offen ist derzeit noch, ob der Opernball stattfinden kann, die Entscheidung trifft die Bundesregierung. Trotz der unsicheren Lage hat die Staatsoper bereits im Sommer mit den Vorbereitungen für den Ball begonnen und bisher einen niedrigen sechsstelligen Betrag investiert. Der Ball ist laut Staatsoperndirektor Bogdan Roscic zufolge auch ebenso wie die Generalprobe bereits ausverkauft.

Umfrage: Mehr Ballbesuche geplant

Die Wiener Wirtschaftskammer hofft auf Bälle, eine Ballsaison bringt etwa 150 Millionen Euro Wertschöpfung – für heuer ist man von Seiten der Wirtschaftskammer froh, wenn man die Hälfte erreicht.

Einer Umfrage zufolge will jeder Dritte der Befragten in dieser Saison einen Ball besuchen. Allerdings wollen viele Gäste eher spontan entscheiden. Rund zwei Drittel wollen ihren Ballbesuch erst innerhalb von zwei Wochen vor dem Termin planen, 32 Prozent planen ein bis zwei Monate vor dem Ball.

Dabei nehmen die Ballgäste auch Einschränkungen hin. „Die Wiener wollen ihre Bälle zurück, wollen wieder auf das Tanzparkett. Sie sind sich bewusst, dass es Corona-Vorgaben geben wird, aber daran haben wir uns alle schon gewöhnt – die Ballbesucher akzeptieren sie", so Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien. Nur eine Maskenpflicht würde die Mehrheit der Befragten bei den Bällen sehr stören.