Eingang zu Intensivstation
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Kaum mehr Personal auf Intensivstationen

In der CoV-Pandemie gilt die Auslastung auf den Intensivstationen als entscheidend. Seit Beginn der Pandemie hat die Stadt bei den Intensivpflegerinnen und -pflegern zwar aufgestockt, aber es geht nur langsam voran, heißt es von den Spitälern.

„Der limitierender Faktor ist aktuell nicht das Bett als Bett, sondern das Personal. Die Covid-Patienten liegen nun länger und sind betreuungsintensiver“, erklärte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

„Im Unterschied zu vorangegangenen Wellen hat sich das Verhältnis zwischen Intensiv- und Normalpatienten zusammen geschoben. Bei bisherigen Höchstständen waren von fünf Covid-Patienten vier Normalpatienten und ein Intensivpatient. Jetzt liegt das Verhältnis bei eins zu drei.“ Laut dem Sprecher gibt es in Wien Pflegepersonal für maximal 388 Corona-Intensivpatientinnen und -patienten. Derzeit liegen in Wien rund 90 CoV-Patienten auf einer Intensivstation.

Mehr als 1.100 Vollzeitstellen

Zwischen 2019 und 2021 hat die Stadt Wien das Pflegepersonal auf den Intensivstationen um knapp zwölf Prozent aufgestockt. Derzeit gibt es damit etwas mehr als 1.100 besetzte Vollzeitstellen (1116,87 Vollzeitäquivalente) in den städtischen Spitälern und dem AKH. Dazu kommen noch 145 Intensivpflegerinnen und -pfleger in den sieben Wiener Ordensspitälern.

Wer als Pfleger auf einer Intensivstation arbeiten will, muss zuerst die dreijährige Ausbildung zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger machen. „Für die Sonderausbildung Intensivpflege sind weitere acht Monate und 1.200 Stunden theoretische und praktische Ausbildung erforderlich“, heißt es vom Gesundheitsverbund, der in Wien die Krankenpflegeschulen betreibt.

Laut Gesundheits- und Krankenpflegegesetz dürfen diplomierte Krankenpflegerinnen und -pfleger auch maximal fünf Jahre auf einer Intensivstation arbeiten, wenn sie innerhalb der Zeit ihre Ausbildung für die Intensivpflege abschließen.

Dauer, Pflegemangel und begrenzte Studienplätze

Der Wiener Gesundheitsverbund tue „sein Möglichstes, um für ausreichend Pflege-Nachwuchs zu sorgen“, so ein Sprecher. Aber die „anspruchsvolle Ausbildung“ brauche einfach Zeit. Von den Wiener Ordensspitälern heißt es: „Ein Aufstocken im großen Maßstab ist allerdings schon wegen des allgemeinen Pflegemangels kurzfristig nicht möglich“. Und abgesehen von der Dauer der Ausbildung, seien auch „die Studienplätze begrenzt“.

Seit 2019 haben laut Gesundheitsverbund 229 Personen die Intensivausbildung abgeschlossen. „Derzeit sind 93 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ausbildung“, so der Sprecher. In den Wiener Ordensspitälern sind bzw. waren in diesem Jahr fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ausbildung zur Intensivpflegekraft.