In komplett neu gestalteten historischen Wandvitrinen sind herausragende Mineralienfunde aus allen Bundesländern zu sehen. Dazu kommen zwei neue Multimediastationen und teils überarbeitete Pultvitrinen. Die Aufstellung nach Bundesländern habe sich bewährt, betonte NHM-Expertin Vera Hammer.
Und das Areal zwischen Bodensee und Neusiedler See ist im wahrsten Sinne des Wortes steinreich, dem interessierten Publikum bietet sich so mancher Schatz. Dieser reicht etwa vom Smaragdbergbau im Salzburger Habachtal über das „Tauerngold“ bis zum Eisenerz am Steirischen Erzberg. „Österreich liegt mineralogisch betrachtet sehr günstig“, sagte NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland.
„Lernort“ soll Begeisterung erwecken
Die Neuaufstellung verfolgt auch den Zweck, sich mehr als außerschulischen Lernort zu präsentieren. Denn die Themen Erdwissenschaften und Mineralogie seien mittlerweile vielfach aus den Lehrplänen verschwunden. Das sei durchaus unverständlich, weil Kenntnisse über das Rohstoffvorkommen in der heutigen Zeit wichtig sein könnten, sagte Hammer.
Dass Rohstoffe wie Lithium nicht auf Bäumen wachsen, werde aktuell durch Lieferprobleme gerade deutlich gemacht. Dabei gibt es laut Hammert hierzulande auf der Koralpe eines der wichtigsten Vorkommen Europas. Hervorzuheben seien auch Magnesit- oder Wolfram-Lagerstätten. Daher wolle man den Besuchern „mitgeben, was wir an Bodenschätzen im Land haben“, und möglicherweise wieder verschüttete Interessen wecken bzw. junge Menschen neu für das Thema interessieren.
Anknüpfen an eigene Erfahrung
Der Aufbau nach Bundesländern bringe für viele Leute die Möglichkeit, Anknüpfungspunkte zur eigenen Erfahrung zu finden. Beim Steinesuchen würden oft Erwachsene „zu kleinen Kindern“, so Hammer, die als Leiterin der Mineralien- und Edelsteinsammlung und des Staatlichen Edelsteininstituts fungiert und die Neuaufstellung konzipiert hat.
Noch gebe es hierzulande eine größere Community, die sich mit dem Thema beschäftigt. Trotzdem gelte es, für diese abnehmende Liebhabergruppe „wieder junges Publikum zu gewinnen“. Zu finden gebe es nämlich weiterhin einiges. Einen Anhaltspunkt geben die 40 Fundregionen, auf die die neu gestalteten Vitrinen im NHM hinweisen.