Kultur

Neue Filmfonds-Chefin präsentierte Pläne

Seit 1. November steht die einstige Crossing-Europe-Chefin Christine Dollhofer dem Filmfonds Wien vor. Am Mittwoch gab sie einen Ausblick auf ihre Pläne für die größte regionale Filmfördereinrichtung des Landes. Sie will damit „Visionen in den Raum stellen“.

Mit dem heuer um eine Million Euro auf 11,5 Millionen erhöhten Budget zeigte sich die 58-Jährige auch im internationalen Vergleich durchaus zufrieden: „Der Filmfonds Wien ist als regionaler Fonds wahnsinnig gut dotiert.“ Zugleich gelte: „Produzieren wird immer teurer – und die öffentlichen Mittel werden nicht exorbitant höher.“ Hinzu komme die pandemiebedingte Disruption des Marktes als ein Faktum, lägen doch viele Filmstarts auf Halde, wobei nun wieder schmerzliche, wenn auch notwendige Pandemiebeschränkungen bevorstünden.

Green-Producing und Gendergerechtigkeit

Insofern sei vonseiten des Bundes ein Steueranreizmodell gefragt und müsse Green-Producing oder die Gendergerechtigkeit in Abstimmung mit den anderen Fördereinrichtungen in den Fokus genommen werden. Das vom Österreichischen Filminstitut neu implementierten Fördermodell, bis 2024 bei der Hälfte der Projekte in den zentralen Positionen Frauen zu unterstützen, habe sie als mögliche Vorlage für den Filmfonds Wien ab Mitte des Jahrzehnts im Auge: „Ich finde es gut, wenn man das jetzt einmal beobachtet und untersucht, ob man das erreicht und welche Auswirkungen das hat.“

Christine Dollhofer
APA/fotokerschi.at/Werner Kerschbaummayr
Dollhofer äußerte Visionen, um mehr Diversität in Filme zu bringen

„Es geht auch darum, mehr Diversität in die Stoffe zu bringen und unsere Lebensrealität abzubilden“, unterstrich Dollhofer, auch wenn ihr bewusst sei, dass davon vieles noch Zukunftsmusik sei. „Aber Visionen müssen in den Raum gestellt werden.“ Nur so könne man in den Köpfen etwas verändern.

Planungen für Hafenstudios

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) unterstrich, dass Wien seinen Beitrag mit einem projektierten steuerlichen Incentivemodell in Höhe von zwei Millionen Euro ab kommendem Jahr oder mit den Planungen für neue Hafenstudios leiste. Zugleich sei bezüglich steuerlicher Absetzbarkeit der Bund gefragt – was auch für die dringend notwendige Verlängerung der CoV-Hilfsfonds im Kulturbereich gelte.

Ansonsten seien die kreativen Köpfe das große Plus von Wien und Österreich als Filmstandort, habe man doch für die Größe des Landes einen unglaublichen Output: „Wild Thinking ist unser Asset.“