Tangente in Wien
APA/HARALD SCHNEIDER
APA/HARALD SCHNEIDER
Verkehr

Weniger Verkehr als vor CoV-Pandemie

Das Verkehrsaufkommen auf Autobahnen und Schnellstraßen in Wien ist im Vergleich zum Vorjahr größer geworden. Im Vergleich mit der Zeit vor der CoV-Pandemie ist es allerdings kleiner geworden. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Unbestritten bleibt die Südosttangente (A23) das Autobahn-Teilstück mit dem höchsten Verkehrsaufkommen ganz Österreichs. 47,6 Millionen Autos waren von Jahresbeginn bis Ende Oktober darauf unterwegs, im Schnitt 156.000 Autos täglich. Im Vergleich zum Vorjahr sind das zwei Prozent mehr, im Vergleich zu 2019, also vor der Pandemie, aber um zwölf Prozent weniger Autos. Ähnliche Werte ergeben sich auch auf anderen Teilstücken der Tangente, der Südautobahn oder der Donauuferautobahn.

So wurden auf der A2 Höhe Schönbrunner Allee 42,23 Mio. Autos gezählt. Das waren 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr, aber um 10,3 Prozent weniger als 2019. Auf der A22 bei der Brigittenauer Brücke waren es 29,68 Mio. Autos, um 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr, aber um 8,2 Prozent weniger als vor der Pandemie. Ähnlich das Bild auf der Ostautobahn A4. Der Rückgang des Flugverkehrs schlug sich beim Autoverkehr heuer in einem Minus von 27 Prozent im Vergleich zu 2019 nieder.

Mehr Öffi-Ausbau und mehr Bewusstsein schaffen

Auch für die Zukunft erwartet der VCÖ einen Rückgang der Autobahnfahrten in Wien, etwa aufgrund von Home Office und Videokonferenzen und vor allem durch die Parkpickerl-Regelung ab März 2022. Alternativen für Pendler seien deshalb notwendig. Der VCÖ forderte den Ausbau der Bahn-, Bus- und Fahrradverbindungen vom Umland nach Wien. Denn Klimaziele seien nur erreichbar, wenn Autoverkehr verstärkt auf klimaverträgliche Verkehrsmittel verlagert wird.

Viel Potenzial sieht der VCÖ im Mobilitätsmanagement von Firmen. Die Zahl jener, die öffentlich zur Arbeit kommen, könne durch Öffi-Jobticket, Job-Fahrräder und Bewusstseinsarbeit deutlich erhöht werden. Auch flexible Beginnzeiten und Kooperationen mit dem Öffentlichen Verkehr helfen, Stauprobleme zu reduzieren. Zu mehr Autoverkehr führen hingegen die steuerliche Begünstigung von Firmenwagen sowie kostenlose Auto-Parkplätze beim Arbeitsplatz. „So wie die Coronakrise können wir auch die Klimakrise nur bewältigen, wenn möglichst alle mithelfen und einen Beitrag leisten“, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger.