Aktuell befinden sich 449 an Covid-19 erkrankte Personen in Wiener Spitälern, davon benötigen 106 ein Intensivbett. Auch wenn die Zahl an Patientinnen und Patienten langsam steigen, steigt sie. Eigentlich gibt einen achtstufigen Plan für die Krankenhäuser im Gesundheitsverbund. Derzeit ist man auf Stufe fünf, demnächst könnte man auf Stufe sechs steigern müssen.
Schwerpunktspital möglich
Schon jetzt werden eine neunte und zehnte Stufe vorbereitet, sagt Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Da will ich einen Plan sehen und nicht sagen bei der Stufe sieben: Hoffentlich kriegen wir nicht acht. Und wenn wir bei acht sind, hoffen wir, dass wir nicht auf neun kommen. Hoffnung ist kein Managementprinzip, jedenfalls nicht für mich.“
CoV: So steht es um die Wiener Spitäler
Aktuell befindet sich Wien in Stufe fünf des achtstufigen Pandemieplans, der für die städtischen Spitäler gilt. Das kann sich jederzeit ändern und wahrscheinlich muss schon in den nächsten Tagen auf Stufe sechs erhöht werden.
Stufe neun könnte sein, dass wieder ein Wiener Krankenhaus als CoV-Schwerpunktspital geführt wird. Also alle Covid-19-Patientinnen und -Patienten dorthin kommen und dort ausschließlich CoV-Fälle behandelt werden. Oberstes Ziel ist, die normale Gesundheitsversorgung der Stadt aufrechterhalten zu können.
Kein Betreuungszentrum in Messe mehr
Auch Herzinfarkte, Krebserkrankungen oder Unfallopfer sollen ohne Einschränkungen behandelt werden können, sagt Hacker. „Das ist überhaupt keine Frage, dass wir nicht eine Notversorgung, sondern eine Notfallversorgung in dieser Stadt in dieser Qualität halten werden und können.“
Einschnitte gibt es trotzdem bereits was Operationen angeht und das Krankenhauspersonal stößt an seine Belastbarkeitsgrenzen. „Jeder Krankenstand tut weh im Augenblick in der Ausstattung unserer Abteilungen und das ist auch der Grund, warum wir gesagt haben, wir brauchen weitere Maßnahmen.“ Ausgeschlossen ist aber, dass die Messe Wien, wie in der ersten Welle, wieder in Betreuungszentrum für Positivgetestete umgewandelt wird.
Nur circa Hälfte verlässt Intensivstation lebend
Wie angespannt die Situation in Wiens Spitälern ist, schilderte ein Anästhesist im „Wien heute“-Interview. Jakob Vogel, der im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) arbeitet, erzählte, bei ihm auf der Intensivstation seien vor allem jüngere Menschen, das Durchschnittsalter würde 48 Jahre betragen. Aktuell seien alle ungeimpft.
Anästhesist Jakob Vogel im „Wien heute“-Interview
Die Patientinnen und Patienten würden an der Herz-Lungen-Maschine hängen, „die meisten sind auch schon sehr lange an dieser Maschine und auch, wenn sie davon wegkommen, sind sie sehr lange danach auf Intensivstationen“. Im Durchschnitt seien sie zwei Wochen an der Herz-Lungen-Maschine und insgesamt ein Monat auf der Intensivstation. Die Chance, die Intensivstation lebend zu verlassen, sei laut Vogel ungefähr „fifty-fifty“. Wobei er einwendete, dass im AKH vor allem die ganz schlimmen Fälle behandelt werden.