Umzug in Giraffenpark
APA/DANIEL ZUPANC
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Chronik

Giraffen Carla und Rita zurück in Schönbrunn

Carla und Rita sind nach langer Zeit in einem Ausweichgehege wieder zurück im Giraffenpark im Tiergarten Schönbrunn. Sie wurden mit einem Spezialtransporter umgesiedelt. Im Giraffenpark lebten bisher drei Giraffen, die Tiere müssen sich jetzt aneinander gewöhnen.

Carla und Rita gehörten zu den alteingesessenen Giraffen, ebenso wie der Bulle Kimbar. Vor Beginn der umfassenden Sanierung ihres Quartiers übersiedelten die drei in ein Ausweichquartier bei der Maria-Theresien-Kaserne. Als der neue Giraffenpark 2017 eröffnet wurde, wäre der Rücktransport für den damals schon betagten Kimbar nicht mehr zumutbar gewesen. So blieben er und seine beiden Weibchen einfach dort. Im vergangenen Mai musste Kimbar im stolzen Alter von 28 Jahren eingeschläfert werden. Er litt an starken Schmerzen, die keine Medikamente mehr lindern konnten.

Quartier mit Wintergarten und Galerie

Seine beiden Weibchen Carla und Rita sollten nun so bald wie möglich in den Tiergarten Schönbrunn zurückkehren. Sie zogen jetzt in die 2017 fertig sanierte Anlage ein. Ein großer, heller Wintergarten bietet ausreichend Bewegungsraum in der kalten Jahreszeit. Auf der vergrößerten Außenanlage laden Wiesenbereiche und Sandplätze zum Ruhen ein, diverse Futterstellen sorgen für Abwechslung. Die Besucher können den Giraffen auf einer Galerie sogar auf Augenhöhe begegnen.

Carla und Rita in Giraffenpark umgezogen
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Carla und Rita sind in den Giraffenpark umgezogen

Gleichzeitig mit der Eröffnung der Anlage zogen 2017 die Weibchen Sofie und Fleur ein, zwei Jahre später folgte der Bulle Obi. Carla und Rita wurden nacheinander in einem Spezialanhänger in den Tiergarten gebracht. Die beiden Gruppen werden jetzt schrittweise aneinander gewöhnt. „In der Wildbahn leben Giraffen in größeren Verbänden, deren Zusammensetzung sich immer wieder ändert. Wir gehen daher davon aus, dass die Zusammenführung eine Bereicherung für alle darstellen wird“, sagte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Bis die Giraffenherde im Tiergarten besucht werden kann, wird es Lockdown-bedingt allerdings noch dauern. Für den Tiergarten Schönbrunn ist es die vierte coronabedingte Schließung innerhalb der vergangenen zwei Jahre. Das ist eine finanzielle Belastung, denn die Kosten für Futter, Energie und Personal laufen weiter. Allein der kurze Transport der Giraffen kostete rund 2.000 Euro, berichtete der Tiergarten.

Zwei Zebra-Stuten bleiben im Ausweichquartier

Bei Giraffen gibt es mehrere Arten und Unterarten, wie umfassende Genom-Analysen zuletzt bestätigt haben. Sofie, Fleur und Obi sind Netzgiraffen. Bei Carla und Rita haben Analysen gezeigt, dass sich Unterarten im Laufe ihres Stammbaums vermischt haben. Deshalb sind sie nicht mehr im Zuchtprogramm integriert und werden verhütet.

Das Areal, wo jetzt die Giraffen untergebracht waren, darf vom Tiergarten weiterhin als dringend nötiges Ausweichquartier genutzt werden. Aktuell leben dort zwei Zebra-Stuten: Eine Stute konnte aufgrund von Spannungen nicht bei der Gruppe bleiben, die zweite ist zu ihrer Gesellschaft dabei.