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Chronik

Kompetenzzentrum berät bei Mobbing

Das Wiener Jugendrotkreuz hat eine Anlaufstelle zum Thema Mobbing ins Leben gerufen: Das sogenannte Kompetenzzentrum Mobbing im Bezirk Landstraße. Kinder, Jugendliche und Eltern sollen dort unterstützt und beraten werden.

Alle gegen einen. Immer und immer wieder. Das ist ein Merkmal von Mobbing, wie es etwa in Schulen vorkommen kann – aber nicht nur dort. Auch die so genannten Sozialen Medien und Netzwerke entpuppen sich als nicht sozial, sondern werden vielmehr ein Ort, an dem es sich leicht als Gruppe gegen einen oder eine hetzen lässt. Gewalt ist nicht immer Mobbing, aber Mobbing ist immer Gewalt. Von Mobbing Betroffene, gerade Kinder und Jugendliche, erfahren massive Verschlechterungen in ihrer Lebensqualität und psychischen Gesundheit.

Hilfe ist hier sehr wichtig. Genau das wollen 25 Fachexpertinnen und -experten im Kompetenzzentrum.Mobbing. Psychotherapeutinnen, Mobbing Berater und Sozialpädagoginnen hören zu und beraten. Sie unterstützen auch Eltern von Betroffenen. In Selbsthilfegruppen können sie Erfahrungen austauschen und Tipps geben. Wegen des Lockdowns finden die Angebote derzeit online statt. Die persönliche Beratung kann aber auch anonym per Telefon stattfinden.

Von Prävention bis Kooperation

Die Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche, aber auch Pädagogen, Direktoren und Eltern. Das Zentrum steht auf sechs Säulen:

  1. Prävention und Information
  2. Beratung und Coaching
  3. Interventionen (Ausbildungen für Pädagoginnen und Pädagogen bei Schüler-Mobbing)
  4. Beratung und Selbsthilfegruppen für Eltern und Erziehungsberechtigte betroffener Kinder
  5. Peer-Beratung für Schülerinnen und Schüler
  6. Kooperationen mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern wie etwa der Bildungsdirektion Wien, Ärztekammer, Landespolizeidirektion usw.

„Wichtiger Schritt gegen Gewalt“

Mobbing mache leider auch vor der Schule nicht halt, sagte Jugend-Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS). Das neue Kompetenzzentrum sei eine wichtige Anlaufstelle und biete Unterstützung mit fachlicher Expertise. Bildungdirektor Heinrich Himmer wertete das Zentrum als weiteren wichtigen Schritt gegen Gewalt an Schulen.

Das Wiener Jugendrotkreuz bezeichnete das Kompetenzzentrum als einzigartiges Angebot im deutschsprachigen Raum, das einen systemischen Ansatz verfolge. Alle Kinder und Jugendlichen hätten das Recht, "sich in der Schule sicher zu fühlen und vor jeglicher Form psychischer und physischer Gewalt geschützt zu werden. Schule muss ein sicherer, angst- und gewaltfreier Raum sein“, so Karin Kufner-Humer, Landesgeschäftsführerin des Wiener Jugendrotkreuzes sowie Initiatorin und Leiterin des Kompetenzzentrum.MOBBING.