Die Albertina von außen
APA/Robert Jaeger
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Kultur

Lockdown kostet Museen Millionen

Wieder einmal sind die Tore der Wiener Museen geschlossen. Dahinter aber schlummern nun hochkarätige Ausstellungen, die niemand sehen kann. Die finanziellen Verluste gehen in die Millionen.

Tizians Frauen ohne Verehrer im Kunsthistorischen Museum, vereinsamte Saurier im Naturhistorischen Museum und Modiglianis Meisterwerke ohne Bewunderer in der Albertina: Das soll auch mindestens bis 12. Dezember so bleiben. Dabei war die Schau in der Albertina mit Meisterwerken von Modigliani erst im September mit einjähriger Verspätung eröffnet worden. Bis zum Lockdown kamen noch 150.000 Menschen in die Ausstellung.

Doch der finanzielle Ausfall ist groß: Seit Ausbruch der Pandemie gibt es einen Einnahmen-Verlust von 26 Millionen Euro. Über weitere staatliche Zuschüsse wird verhandelt. Albertina Direktor Klaus Albrecht Schröder: „ich weiß natürlich, dass das jetzt ein Hacken und Hauen werden wird, welche Branchen die Kompensation dieser Versäumnisse erhalten.“

Online-Führungen in Museen

Die heimischen Museen bleiben bis mindestens 12. Dezember geschlossen. In dieser Zeit häufen sich hohe Verluste an. Einige Häuser bieten nun Online-Führungen an.

Online-Führungen kein Ersatz für Besuch

Einige Häuser zeigen nun wieder online-Führungen, nicht mehr als eine Notlösung. Doch das ersetze nicht den persönlichen Besuch, sagte die Direktorin des Naturhistorischen Museums, Katrin Vohland, derzeit auch Vorsitzende der Österreichischen Bundesmuseen-Konferenz. Die Lage sei deprimierend, denn „es wird auch als sehr unfair empfunden und es gibt auch einen Frust“.

Nicht nur Touristen fehlen, auch dem heimischen Publikum ist der Zutritt momentan verwehrt. Die Dinosaurier im Naturhistorischen Museum sind ausgestorben, doch die Hoffnung, dass dieser Lockdown tatsächlich am 12. Dezember endet, lebt. Die Museen sind jedenfalls bereit.