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Coronavirus

Lockdown „nicht konsequent umgesetzt“

Trotz Lockdowns zieht es viele Wienerinnen und Wiener hinaus ins Freie – etwa zum Einkaufen, Punschtrinken und Eislaufen. Dass „dieser Lockdown nicht so konsequent umgesetzt wird“, zeigen auch Mobilitätsdaten. Komplexitätsforscher Peter Klimek ist dennoch zuversichtlich.

„Es ist eigentlich wie ohne Lockdown“, beschreibt ein Passant das Treiben am Samstag in der Stadt gegenüber „Wien heute“. Tatsächlich waren viele unterwegs, um die offenen Geschäfte zu besuchen, die „Click & Collect“-Möglichkeit zu nützen, oder auch Lockdown-Angebote wie „Kaiserschmarrn to go“ am Stephansplatz und „Punsch zum Mitnehmen“ in der Herrengasse.

Wenig Wirkung bei Mobilität

Dass die Ausgangsbeschränkungen eher locker ausgelegt werden, zeigen auch die Mobilitätsdaten der Firma Invenium. Demnach gibt einen Rückgang um etwa 18 bis 20 Prozent. Zum Vergleich: beim ersten Lockdown im März 2020 waren es noch 40 Prozent.

Die Wirkung des Lockdowns

Nächste Woche soll ermittelt werden wie sich der Lockdown auf das Infektionsgeschehen auswirkt. In der Bevölkerung schleicht sich bereits jetzt schon eine Lockdownmüdigkeit ein.

Auffrischungsimpfungen entscheidend

„Man sieht an den Mobilitätsdaten dass dieser Lockdown nicht so konsequent umgesetzt wird, wie es etwa beim zweiten Lockdown der Fall war“, so Peter Klimek. Der Komplexitätsforscher ist dennoch zuversichtlich: „Alles in allem, auch wenn jetzt dieser Lockdown insgesamt weniger Wirkung zeigt, sollte das doch noch ausreichen, um hier jetzt den vorläufigen Höhepunkt der vierten Welle erreicht zu haben.“

Für Klimek sind jetzt vor allem die CoV-Auffrischungsimpfungen entscheidend: „In Wahrheit müssen die entsprechenden Booster jetzt verabreicht werden. Dann kann man auch kompensieren, dass die Kontaktbeschränkungen nicht so konsequent umgesetzt werden oder nicht mehr so notwendig sind.“

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Vom Lockdown wenig zu spüren ist am Samstag auch am Rochusmarkt im dritten Bezirk

1.300 Neuinfektionen

In Wien wurden in den vergangenen 24 Stunden 1.304 Neuinfektionen gemeldet. 520 (+17) CoV-Patientinnen und -Patienten brauchen in Wien derzeit ein Spitalsbett, 107 (-4) werden auf der Intensivstation behandelt.