PG LIFEBRAIN GROUP „30.000 PCR-TESTS PRO TAG“: LABOR
APA/ROLAND SCHLAGER
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Coronavirus

Wien startet Omikron-Mutationsanalysen

Die Wiener Gurgeltests werden seit Montag auf die neue Virusvariante Omikron untersucht. Das zuständige Labor Lifebrain hat die dafür notwendigen Reagenzien erhalten – das sind chemische Substanzen, die Omikron aufspüren können.

Ist Omikron schon in Wien angelangt? Die Sorge der Stadt ist groß, da es mittlerweile immer mehr Verdachtsfälle in Europa und auch in Österreich gibt. Bei allen Gurgeltests, die positiv sind, wird ab Montag eine Mutationsanalyse durchgeführt – sozusagen ein Schnelltest, um herauszufinden, ob die neue Virusvariante vorliegen könnte.

Mit den ersten Ergebnissen wurde am Abend oder Dienstagfrüh gerechnet, hieß es beim Labor. Auf die neue Mutation untersucht werden nur positive PCR-Tests mit einem CT-Wert unter 30 – ansonsten ist die Viruslast zu gering. 4.000 bis 5.000 Proben sind das im Schnitt pro Tag.

Sequenzierung erst nach Analyse

Schlägt die Analyse an, muss eine zeitaufwändige Sequenzierung durchgeführt werden, die verlässlich Aufschluss darüber gibt, ob die neue Virusvariante Omikron vorliegt. Laut einem Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zeigt aber die Erfahrung, dass sich 90 Prozent der positiven Analysen bei Sequenzierungen bestätigen.

Mittels Sequenzierung hat man einst auch die derzeit vorherrschende Delta-Variante aufgespürt. Seit Freitag ist bekannt, dass es die neue Virusvariante Omikron gibt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft sie als „besorgniserregend“ ein. Gesundheitsstadtrat Hacker zeigte sich im „Wien heute“-Interview nicht überrascht von der Mutation. Man sei vorbereitet, „umso wichtiger ist es, klarzumachen, impfen und vor allem die Auffrischungsimpfung sind die zentralen Elemente um dem entgegentreten zu können“.

Erster Omikron-Verdachtsfall in Österreich

In Tirol wurde der erste Omikron-Verdachtsfall gemeldet. Die PCR-Testprobe des Reiserückkehrers aus Südafrika wird nun genau untersucht. Unklar ist noch, wie gefährlich die neue Variante ist.

Auswirkung von Omikron noch offen

Wie ansteckend Omikron ist und ob die Mutation zu schwereren Verläufen führt, wird derzeit in vielen Labors weltweit untersucht. Gesicherte Antworten darauf gibt es laut Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl nicht. Es werde wohl noch einige Wochen dauern, bis es belastbare Daten gibt, sagte sie in „Wien heute“.

Auch, ob und wie gut die Impfungen bei der neuen Virus-Mutante wirken, ist noch nicht geklärt. „Prinzipiell geht man davon aus, dass die Impfung im Prinzip gegen schwere Infektionen mit den verschiedensten Varianten schützt. Ob das bei Omikron auch so sein wird, was manche vermuten, muss man aber auch erst beweisen“, so Puchhammer-Stöckl. Die Ausbreitung der Mutation wird durch den Lockdown momentan zwar gebremst, sagt die Virologin, aufhalten wird man sie aber nicht können.