Ein Krokodil wird ins jüdische museum gebracht
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Kultur

Krokodil in Jüdisches Museum geliefert

Am Montag hat ein ungewöhnliches Ausstellungsstück seinen Weg vom Naturhistorischen Museum ins Jüdische Museum angetreten: Das Krokodil, angeblich eine Schenkung der Familie Rothschild, ist Teil einer neuen Ausstellung.

Rund einhundert Jahre alt, viereinhalb Meter lang und 106 Kilogramm schwer ist das Krokodil, das am Montag eine Tour durch Wien gemacht hat. Vom Naturhistorischen Museum (NHM) Wien ging es ins Jüdische Museum Wien (JMW). „Im Jüdischen Museum ist nicht oft ein Krokodil zu sehen. Es ist wahrscheinlich das erste und es bringt uns in die Geschichte der Familie Rothschild, die wir in unserer nächsten Ausstellung vorstellen“, erzählte JMW-Direktorin Danielle Spera.

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Ein Krokodil wird ins jüdische museum gebracht
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Familie Rothschild eng mit Wien verbunden

Von der Gründung des Fußballclubs Vienna über die Finanzierung etlicher Sozialeinrichtungen bis hin zur Förderung einiger Museen sei die jüdische Familie Rothschild Teil der Wiener Geschichte, so Spera. „Wir gehen ein bisschen zurück in die Geschichte, denn diese Familie war nicht immer wohlhabend, sondern hat sehr klein in Frankfurt begonnen. Mit viel Mut haben sie sich in die ganze Welt verbreitet.“

Wer jedoch das gigantische Krokodil ins Naturhistorische Museum brachte, war immer ein Mysterium. Eine Theorie besage, die Frau von Alfons Rothschild habe das Tier geschossen, so Katrin Vohland, die Direktorin des Naturhistorischen Museums. Aber: „Wir wissen nicht genau, wer das Krokodil ins Museum gebracht hat. Es gibt einen Zeitungsartikel von 1928, da ging es um Luis Rothschild. In dem Artikel stand, er habe es dem Museum geschenkt. Er hatte tatsächlich auch schon Beziehungen zu unserem Haus.“

Krokodil übersiedelt in jüdisches Museum

Ein mehr als vier Meter langes Krokodil ist am Montag vom Naturhistorischen ins Jüdische Museum transportiert worden. Es soll Teil einer neuen Schau werden.

Ausstellung startet virtuell

Doch das sagt offenbar noch nichts. „Wir haben jedoch auch andere Unterlagen, dass es 1930 ans Museum kam – von Alfons. Ich hoffe, dass wir über die Ausstellung ein bisschen Klarheit bekommen“, warb die NHM-Direktorin für die kommende Ausstellung. Diese kann man ab dem 8. Dezember sehen: „Die Rothschilds. Ein Krimi“ läuft zunächst virtuell. Dann wird auch das Geheimnis um das Krokodil gelüftet.