Lipizzaner
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Chronik

Zwei Anzeigen in Causa Hofreitschule

In der Affäre um einen umstrittenen Lipizzanerverkauf an der Hofreitschule liegen der Staatsanwaltschaft Wien nun zwei Anzeigen vor. Es wird geprüft, ob ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden eingeleitet wird.

Eine Sachverhaltsdarstellung wurde laut Behördensprecherin Nina Bussek anonym eingebracht. Eine weitere stammt vom früheren Ersten Oberbereiter Klaus Krzisch, diese liegt wien.ORF.at vor. Die Anzeige von Krzisch ging zunächst an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ging. Sie wurde jedoch zur Bearbeitung an die bereits zuständige Wiener Anklagebehörde übermittelt, teilte WKStA-Sprecher Rene Ruprecht der APA mit.

Drei Verdächtige in Anzeige

In der Eingabe von Krzisch werden Johann Marihart, Aufsichtsratsvorsitzender der Spanischen Hofreitschule, Elisabeth Gürtler, die ehemalige Geschäftsführerin der Hofreitschule, und Erwin Klissenbauer, der aktuelle Co-Geschäftsführer der Hofreitschule, als Verdächtige bezeichnet. Es wird der Vorwurf der Untreue und der vermuteten Geschenkannahme erhoben. Für die Genannten gilt die Unschuldsvermutung. Krzisch sei der Sachverhalt durch die mediale Berichterstattung, durch dritte Personen und durch eigene Wahrnehmung zur Kenntnis gelangt, heißt es in der Anzeige.

Hengst zu Star der Hofreitschule ausgebildet

In der Causa geht um einen Lipizzanerhengst, der 2013 um 12.000 Euro an Marihart verkauft worden sein soll. Mittlerweile wird der Wert des Pferdes auf mehrere hundertausend Euro geschätzt, weil er zu einem Star der Hofreitschule ausgebildet worden ist. Gezahlt habe Marihart dafür nicht. Seine Tochter habe sogar Reitstunden bekommen, so der Vorwurf.

Der Hengst sei „ein Sponsorpferd, für dessen Haltung und Ausbildung die Spanische Hofreitschule von privater Hand die Kosten erstattet bekommen hat“, hatte Marihart vor zwei Wochen in einer Aussendung deponiert. Und weiter: „Würde man mehr Menschen für solche Investments gewinnen, ließen sich die finanziellen Probleme der Hofreitschule deutlich lindern.“