OP-Saal in einem Wiener Spital
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Coronavirus

Situation an Spitälern ist angespannt

115 an Covid-19 leidende Menschen haben Donnerstagabend auf den Intensivstationen von Wiener Spitälern um ihr Leben gekämpft. Die Situation ist so angespannt, dass Patienten sogar in Reha-Zentren behandelt und Operationen verschoben werden müssen.

Die Salzburger Intensivstationen sind überfüllt. In der vergangenen Woche wurden vier Schwerkranke ins Wiener AKH geflogen. Das ist gelebte Solidarität in Zeiten der Pandemie, aber es waren bisher auch die einzigen Covid-19-Intensivpatienten aus einem anderen Bundesland. Mehr sind es momentan nicht, man müsse auch auf die Versorgung der Wienerinnen und Wiener achten, hieß es im AKH.

„Wir haben wienweit Intensivbetten, die haben wir und mit denen müssen wir haushalten. Wenn jetzt mehr Covid-Patienten kommen, sind die in einem Wettstreit mit anderen Patienten, und dann haben einfach andere Patienten weniger Chancen. Das heißt, unser Ziel muss es sein, einfach die Infektionszahlen runterzubekommen, dass die Patienten durch die Impfung auch nicht mehr so schwer erkranken“, so Intensivbettenkoordinator Harald Willschke.

Operationen müssen verschoben werden

Die Situation in den Krankenhäusern ist mittlerweile so angespannt, dass Patienten sogar in Reha-Zentren behandelt werden müssen. Und auch Operationen werden immer öfter verschoben.

Operationen werden ins nächste Jahr verschoben

Längst werden planbare Operationen verschoben. Privatkrankenhäuser stehen den städtischen Spitälern zur Seite. Schwieriger ist die Verschiebung einer Herzoperation etwa bei Kindern, sagte der Leiter der Kinderherzchirurgie am AKH, Daniel Zimpfer: „Auch bei uns sind die Intensivstationen komplett voll, vor allem im Kinderbereich, auch die nachgeschalteten Normalstationen. Und auch bei uns ist die Situation so, dass wir vordringlich einmal Kinder mit dringenden Operationsindikationen behandeln müssen und Kinder mit planbaren Operationsindikationen eher für das nächste Jahr einplanen.“

Das Pflegepersonal auf den Intensivstationen arbeitet am Anschlag. Bei einer Demonstration vor dem AKH vor drei Wochen appellierte das Personal an ungeimpfte Menschen, nicht gegen die Nadel zu demonstrieren. „Wir wissen, dass die Impfung hilft, wir wissen, dass die Maskenpflicht hilft. Und dagegen aufzutreten, das ist einfach schwach. Ich sehe das bei uns im AKH, bei uns auf den Intensivstationen liegt ein einziger Geimpfter, der Rest sind ungeimpfte Personen“, sagte Willschke.

Wien unterstützt einige Krankenhäuser in den Bundesländern auch mit medizinischem Gerät. Eine Entspannung auf den Intensivstationen ist zurzeit aber nicht in Sicht.