Wirtschaft

Mehr Geld für Wiener Kleinstunternehmen

Die Stadt Wien will Kleinstunternehmen stärker fördern. Für Einzel-Personen-Unternehmen (EPU), die ihr Geschäftsmodell verändern oder weiterentwickeln möchten, gibt es künftig 10.000 Euro pro Projekt. Erhöht wird auch die Förderung für Forschung mit Wien-Bezug.

Die Förderquote wird im Rahmen der „EPU-Förderung Neu“ auf 60 Prozent erhöht, kündigte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Mittwoch an. Davor betrug die Quote 50 Prozent. Investiert ein Unternehmen nun 1.000 Euro, erhält es also 600 Euro Förderung. Auch die Mindestsumme wurde auf 1.000 Euro herabgesetzt.

Die EPU können sich dazu ab sofort bei der Wirtschaftsagentur Wien beraten lassen, die Förderung kann ab 1. Jänner eingereicht werden. Für die rund 65.000 EPU haben die Stadt Wien und die Wirtschaftsagentur Wien bereits im April 2021 eine eigene Förderung aufgelegt. Gefördert werden neben den projektbezogenen Investitionen auch Personalkosten des Unternehmens, also die Arbeitszeit des EPU.

10 Millionen Euro im Fördertopf

Im Fördertopf der Wirtschaftsagentur Wien stehen für die Wiener EPU 10 Mio. Euro bereit. Insgesamt wurden bisher 238 Projekte mit 1,36 Mio. Euro unterstützt. Mit der jetzt erfolgten Anpassung wird die Fördersumme von 7.000 Euro auf 10.000 Euro erhöht. Die Laufzeit der Förderung wird bis Ende 2022 verlängert.

500.000 Euro jährlich für Complexity Science Hub

Eine Förderung von jeweils 500.000 Euro bekommt in den nächsten drei Jahren unterdessen der Complexity Science Hub (CSH) Wien. Das wurde am Dienstag im Kulturausschuss des Wiener Gemeinderats beschlossen. Der 2015 als „Verein zur wissenschaftlichen Erforschung komplexer Systeme“ gegründete CSH wird von Universitäten und Forschungseinrichtungen als Mitglieder getragen. Die Stadt Wien wird dem Verein aber nicht beitreten, sondern als Förderer agieren.

Die Komplexitätsforscher am CSH widmen sich verschiedensten Fragestellungen im wirtschaftlichen, sozialwissenschaftlichen oder im medizinisch-gesundheitspolitischen Bereich anhand von großen Datenmengen. Viel Aufmerksamkeit erlangt haben zuletzt die Modellrechnungen zur Covid-19-Pandemie des Teams um Institutsgründer Stefan Thurner und Peter Klimek.

1,5 Millionen Euro für Forschung mit Wien-Bezug

Abseits der Förderung des CSH habe die Stadt den Rahmenbetrag für wissenschaftliche Projekte mit Wien-Bezug von heuer 1,39 Mio. auf 1,51 Mio. Euro in kommenden Jahr erhöht, informierte das Büro von Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ). Die Förderung des Sigmund Freud Museums wurde ebenfalls erhöht und beläuft sich 2022 und 2023 nun auf 350.000 Euro pro Jahr. Im Jahr 2021 erhielt die das Museum betreibende Sigmund Freud Privatstiftung noch 295.000 Euro seitens der Stadt.