Zimmerschlüssel in Hotel
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Wirtschaft

Kritik an längerem Lockdown für Hotels

Dass die Hotels nach dem Lockdown in einigen Bundesländern wieder öffnen dürfen, wird von der Branche mit Erleichterung aufgenommen. Dass der Lockdown in Wien verlängert wurde, kritisierte Michaela Reitterer, Präsidentin der Hoteliervereinigung, als „grundlos“.

Die verkündete Öffnung sei nach den widersprüchlichen Informationen der vergangenen Tage wichtig, sagte Reitterer, dennoch bleibt die Freude getrübt. „Dafür wurde uns in den vergangenen Jahren, Monaten und Wochen zu viel genommen, zumindest der letzte Lockdown hätte verhindert werden können und müssen.“ Und was noch schwerer wiege: „Zu viele Hotels in zu vielen Regionen sind noch im Lockdown.“ In den Städten bleibe die Lage für die Hotels sehr schwierig, „vor allem in Wien, wo der Lockdown grundlos verlängert wurde“.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) verwies darauf, dass man sich auf Anraten der Experten nur zu einer schrittweisen Öffnung entschlossen habe. Man folge damit auch der Empfehlung des WHO-Notfallskoordinator für Europa, Gerald Rockenschaub, sagte Ludwig am Mittwoch in der Pressekonferenz nach dem CoV-Gipfel im Kanzleramt.

Forderung nach längerer Steuersenkung

Volle Unterstützung gibt es von Reitterer für die Sicherheitsmaßnahmen mit 2G und FFP2-Pflicht: „Wir machen das aus voller Überzeugung und stellen damit sicher, dass die Hotels sicher sind.“ Sie bekräftigte ihre Forderung nach einer Verlängerung der fünfprozentigen Umsatzsteuer. „Jedes andere Hilfsinstrumente ist kompliziert, bürokratisch, aufwändig und es gibt Ausnahme um Ausnahme. Die USt-Senkung hilft punktgenau, wenn wir nicht im Lockdown sind, und ist daher besonders wertvoll.“

Ruck fordert Unterstützung für Gastronomie und Hotels

Der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, betonte in einer Aussendung, dass er sich freue, dass „wieder das Miteinander zwischen Bund und den Ländern in den Vordergrund gerückt ist“. Eine Harmonisierung der „derzeit noch bestehenden geringfügigen Unterschiede“ bei den Regeln in der Region sei jedoch noch „wünschenswert und sinnvoll“. Er sei zuversichtlich, dass das auch noch gelingen werde.

Zur späteren Öffnung der Gastronomie und Hotellerie in Wien, betonte Ruck: „Wiens Unternehmen der Gastronomie und des Beherbergungsgewerbes haben in vorbildhafter Weise an der Bekämpfung der Pandemie mitgewirkt. Sie dürfen nun auch in dieser schweren Phase nicht allein gelassen werden und haben ein Anrecht auf ausreichende Unterstützung.“

FPÖ ortet „Weg der Spaltung“

Kritik am schrittweisen Öffnen in Wien übt auch die Wiener FPÖ. Landesparteiobmann Dominik Nepp zeigte in einer Aussendung „null Verständnis“ für den Kurs von Bürgermeister Ludwig. „Mit diesem restriktiven Kurs der Wirtschafts- und Unternehmerfeindlichkeit verpasst Ludwig einen weiteren Schlag in die Magengrube aller Wiener Gastronomen und Hotelleriebetreiber“, so Nepp. Ludwig gehe damit zudem weiter den „Weg der Spaltung“.