Vom Lockdown ist am Samstagabend in der Bäckerstraße nicht viel zu spüren. Das verärgert nicht nur Anrainerinnen und Anrainer, sondern auch die Geschäftsleute. Bei den Punschfreudigen stößt das sogar auf Verständnis: „Logisch, wegen der Lärmbelästigung ja, das verstehe ich“, sagt eine junge Frau im „Wien heute“-Interview. „Aber deswegen wird es ja Zeit, dass die Lokale wieder öffnen. Damit man wieder drinnen sitzen kann. Aber bis dahin bleibt uns ja nichts anders übrig, als im Freien zu stehen“, ergänzt ein Mann.

Das Konzept des Take-Away-Punsches sieht eigentlich vor, dass weiter spaziert wird oder zumindest 50 Meter Abstand zum Lokal gehalten werden. In der Bäckerstraße funktioniert das allerdings nur mittelmäßig. „Ich brauche ein bisschen Auslauf, wie ein Hund. Man kann nicht immer nur Zuhause sitzen und man muss auch bisschen raus“, sagt eine Frau.
Punschtaxi und Partymeile
An manchen Orten in der Stadt hat man das Gefühl der Lockdown ist schon jetzt vorbei: die Bäckerstraße in der Innenstadt zum Beispiel verwandelt sich jeden Abend quasi in eine Partymeile. Wie auf den Christkindlmärkten ab Sonntag gibt es dort Punsch to go – nur das dürfte nicht wirklich funktionieren.
Punschtaxi liefert an Daheimgebliebene
Diese Bilder frustrieren auch die Betreiberinnen und Betreiber der Christkindlmärkte. Ihnen ist das Punsch-Geschäft in den vergangenen zwei Wochen entgangen. Statt zu jammern ist Vanessa Heiderer kreativ geworden: Mit ihrem Punschtaxi werden alle, die zuhause bleiben, einfach beliefert. „Wir hatten ja eine ähnliche Situation letztes Jahr schon, dass wir den Punschstand gar nicht aufsperren konnten. Und ich hatte ja letztes Jahr schon Arbeitende aus Frankreich da und um denen einen Job zu ermöglichen, haben wir das Punschtaxi aus dem Boden gestampft“, so Heiderer im „Wien heute“-Interview.

Mit Sonntag haben dann auch die regulären Christkindlmärkte offen – vorerst auch nur zum Mitnehmen. Anrainerinnen und Anrainer hoffen dann auf eine Besserung der Situation.