Außenansicht Emi-Store
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Chronik

Legendärer EMI-Store muss schließen

Kassette, CD, Streaming und das Revival der Schallplatte: All das und mehr haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des legendären EMI-Stores auf der Kärntner Straße in der Innenstadt miterlebt. Nach 90 Jahren muss das Musikgeschäft bald seine Pforten schließen.

Von alten Klassikern bis hin zu Neuerscheinungen: Auf den drei Stockwerken des EMI-Stores in der Innenstadt ist für jeden Musikbegeisterten etwas dabei. Mit 24. Dezember ist aber Schluss: Der Betreiber Universal schließt das Geschäft.

„Wir haben ganz viele Kunden, die sich jetzt verabschieden kommen. Das finde ich so rührend, weil die kommen und ganz liebe Geschichten erzählen: Dass sie schon als kleine Kinder mit der Mutter oder mit dem Großvater hier einkaufen waren“, so Sabine Varicek, die seit 25 Jahren hier arbeitet, im „Wien heute“-Interview.

Ausgaben übersteigen Einnahmen

Die physischen Tonträger gehen seit Jahren zurück, die CoV-Pandemie habe es noch einmal schwieriger gemacht, das Geschäft zu betreiben, so die Begründung für die Schließung. Die Ausgaben würden die Einnahmen inzwischen übersteigen.

Ein Mann vor CD-Regalen
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Auf drei Stockwerken konnte im EMI-Store gestöbert werden

„Man kann es nicht ändern. Es haben schon so viele Shops wie Emi geschlossen. Mich wundert es nicht“, so ein Kunde des Geschäfts. „Schade, weil ich mag keine CDs im Internet bestellen“, meinte eine Kundin. Sehr viele Alternativen dazu gibt es in Wien allerdings nicht mehr: Rund 20 Platten- und CD-Geschäfte gibt es noch. Bei Schallter Audio & Records im 7. Bezirk bekommt man Gebrauchtes und Neues.

Trauer um „Traditionsunternehmen“

Dass jetzt bald ein Konkurrent weniger existiert, wird aber bedauert: „Dass das in einem großen Konzern wahrscheinlich nicht der große Bringer ist, ist klar. Aber die Marke EMI rein aus nostalgischen Gründen weiterleben zu lassen, wäre natürlich wünschenswert“, sagte Betreiber Georg Rosa gegenüber „Wien heute“. „Ist immer schade, wenn jemand zumachen muss – ein Traditionsunternehmen. Als Musiker sehe ich das umso mehr so“, so Musiker Andie Gabauer.