++ THEMENBILD ++ CORONA: EINKAUFSSTRASSE / HANDEL
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
wirtschaft

Handel will noch Teil der Umsätze retten

Weihnachten steht vor der Tür und die Warteschlangen vor den Geschäften werden länger. Viel Zeit zum Einkaufen bleibt nicht mehr – die meisten Geschäfte schließen am 24. Dezember früher. Die Situation im Handel bleibt angespannt.

Wer noch schnell Schokolade, Wein oder Geschenkpapier einkaufen muss, hat am 24. Dezember bis 13.00 Uhr Zeit. Danach schließen die meisten Geschäfte. Länger geöffnet haben nur einzelne Filialen an größeren Bahnhöfen – wie am Praterstern und Franz-Josefs-Bahnhof.

Auch wenn es zur Weihnachtszeit gut läuft, sind die Betriebe am Limit, betonte die Wiener Wirtschaftskammer. Die Öffnungen waren notwendig, so Handelsobfrau Margarete Gumprecht im Gespräch mit Radio Wien. „Der Lockdown hat uns alle sehr gefordert“.

660 Millionen Euro Verlust

Der November-Lockdown war 20 Tage lang und vielleicht der schwierigste, laut Gumprecht. Die staatliche Unterstützung sei geringer ausgefallen als zuvor. Die Wiener Wirtschaftskammer schätzt den Verlust auf rund 660 Millionen Euro. „Wir können das nicht mehr aufholen“, sagte Gumprecht. Ihrer Meinung nach konnte durch die Öffnung zumindest ein Teil der Umsätze und der Betriebe gesichert werden.

Von Optimismus ist keine Spur, aber sie bemühe sich positive Worte zu finden. Trotz vieler Unsicherheiten würden die Kundinnen und Kunden zurückkommen. „Sie haben lange gewartet, um einzukaufen“, sagte Gumprecht. Seit der Pandemie habe sich das Einkaufsverhalten verändert. Für Gumprecht hilft das dem stationären Handel, denn viele Menschen würden jetzt lokaler einkaufen.

„Wir müssen lernen mit der Pandemie zu leben“

Während der stationäre Handel durch die Krise zitterte, profitierten internationale Riesen wie Amazon. Im ersten Quartal des Jahres 2021 verdiente der Online-Händler 8,1 Milliarden Dollar. Damit kann und will der österreichische Handel nicht konkurrieren. Aber der Onlineauftritt wurde ein größeres Thema. „Es ist wichtig kleine und mittlere Betriebe digital sichtbarer zu machen“, erklärte Gumprecht. .

Doch in der Weihnachtszeit hofft man vor allem auf Kundinnen und Kunden vor Ort. Für Gumprecht ist Einkaufen sicher. „Die Covid-Konzepte funktionieren“, erklärte sie. Im Wiener Handel seien alle gut geschützt. Man müsse lernen mit der Pandemie zu leben.