Piaristengymnasium
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Coronavirus

Omikron-Verdachtsfälle in Gymnasium

Im Piaristengymnasium in der Josefstadt sind drei Klassen nach drei Omikron-Verdachtsfällen in Quarantäne. Strenge Regeln seien jetzt einfach ein zusätzliches Sicherheitsnetz, sagte Gerry Foitik vom Roten Kreuz.

Waren es zunächst noch zwei Verdachtsfälle, so wurde am Nachmittag ein dritter Verdachtsfall bei einem Schüler bekannt. Es sei demnach auch eine weitere Klasse geschlossen worden, wie Sonja Vicht vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien gegenüber der APA sagte. Somit befinden sich Schüler und Schülerinnen dreier Klassen bis zum 24. Dezember in Quarantäne.

Demnach wurde auch ein viertes Kind positiv auf Corona getestet, hier lag aber vorerst kein Verdacht auf die Omikron-Variante vor. Die Tests wurden Vicht zufolge bereits vergangene Woche durchgeführt. Die betroffenen Kinder wurden hier zuerst positiv auf das Coronavirus getestet und in Quarantäne geschickt. Die Sequenzierung, die einen Omikron-Verdacht nachweist, wurde anschließend durchgeführt. Diese Auswertung ist allerdings zeitaufwendiger.

Omikron: Strengere Quarantäneregeln „notwendig“

Bei Omikron-Infektionen gelten strengere Quarantäneregeln, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sieht eine „am Beginn notwendige Maßnahme“. In der Josefstadt könnte eine Schule wegen Omikron-Infektionen geschlossen werden.

Schüler sollen zuhause bleiben

Der Schulbetrieb blieb am Mittwoch zwar aufrecht, den Eltern wurde aber empfohlen, die Kinder und Jugendlichen zuhause zu lassen. In einer Handy-Nachricht der Direktorin an die Eltern wurde die große Verunsicherung durch die Omikronfälle angesprochen. Sie ersuche aber die Eltern „bitte schon ab Donnerstag, 16.12.2021“, „von ihrer Möglichkeit, die Kinder bis zu den Weihnachtsferien zu Hause zu lassen, Gebrauch zu machen“. Die Schule biete Onlineunterricht laut dem Stundenplan an.

Später hieß es dann, der Unterricht am Piaristengymnasium sei auf breiten Wunsch der Eltern auf Distance Learning umgestellt worden. Bei Bedarf könnten die Schüler aber ins Haus kommen, wurde aus der Bildungsdirektion gegenüber der APA betont. Eine behördliche Schließung der Schule habe es nicht gegeben. Insgesamt befinden sich in Wien derzeit 50 Schulklassen in Quarantäne. Von den bisher sechs bestätigten Omikron-Fällen sind fünf Personen bereits genesen. In 42 Verdachtsfällen wird noch untersucht.

Nur „am Beginn notwendige Maßnahme“

Nur Stunden zuvor hatte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) strengere Quarantäneregeln wegen Omikron als eine „am Beginn notwendige Maßnahme“ bezeichnet. Es solle am Beginn versucht werden, die Infektion so flach wie möglich zu halten. Hacker sagte, spätestens Mitte Jänner werde es keinen Sinn mehr machen, 14-Tage-Quarantäne-Spielregeln zu haben. In Wien gibt es derzeit etwa 50 Fälle. Auch bei den betroffenen Schulklassen, die in Quarantäne sind, handle es sich im Vergleich zur Gesamtzahl um „eine überschaubare Größe“, so Hacker.

Weil die neue Virusvariante ansteckender ist, empfahl das Gesundheitsministerium bereits strengere Regeln bei der Kontaktpersonen-Nachverfolgung. Konkret werden geimpfte und genesene Personen nicht mehr von engen Kontakten (K1) zu Personen mit niedrigem Infektionsrisiko (K2) herabgestuft und müssen also in Quarantäne. Diese dauert bei Omikron 14 Tage, ein vorzeitiges Freitesten ist nicht möglich. Ob jemand als K1 oder K2 eingestuft wird, entscheiden weiterhin die Gesundheitsbehörden je nach Intensität und Dauer des Kontakts.

Foitik: „Zusätzliches Sicherheitsnetz“

Strenge Regeln bei Omikron-Verdachtsfällen findet der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, gut: „In der derzeitigen Phase, wo große Unsicherheit herrscht, wo man noch nicht so viel weiß“, sei das einfach ein „zusätzliches Sicherheitsnetz". Als „zu alarmistisch“ wollte Foitik im „Wien heute“-Gespräch die Regeln nicht bezeichnen. Man müsse sich auf verschiedene Szenarien vorbereiten, das sei ja der Job eines Krisenmanagers. Es sei besser, zuerst ordentlich und stark zu reagieren und dann nachzulassen, wenn man merkt, dass alles in Ordnung ist.

Der Möglichkeit, dass Omikron die bisher ansteckendste Corona-Variante sein könnte, hält Foitik zum einen die Booster-Impfung entgegen. Danach sei das Immunsystem offenbar so gut vorbereitet, „dass es wahrscheinlich auch sehr gut mit der Omikron-Variante zurechtkommt“. Es bedeute nicht unbedingt, dass man sich nicht infizieren könne, aber bedeute „mit großer Wahrscheinlichkeit, dass man nicht schwer erkrankt“.

Zum anderen könne man sich schon jetzt, etwa als Betreiber kritischer Infrastruktur, Gedanken darüber machen, wie man darauf reagiere, wenn viele Mitarbeiter nicht zur Arbeit kommen könnten – was freilich aber nur ein mögliches Szenario sein könnte, keinesfalls aber eine Prognose, wie Foitik extra betonte.