Chronik

Waffen und tausende Patronen entdeckt

In Hernals ist ein Waffenarsenal sichergestellt worden. Die Polizei nahm Langwaffen, NS-Memorabilia, mehrere Granaten und 13.000 Schuss Munition mit. Entdeckt worden waren die Waffen von Sanitätern, nachdem der Besitzer selbst die Rettung gerufen hatte.

Der gesundheitlich beeinträchtigte Pensionist hatte Donnerstagvormittag die Rettung gerufen. „Es handelte sich um einen medizinisch-psychischen Notfall“, sagte Polizeisprecher Christopher Verhnjak. Die Sanitäter, die ihm zu Hilfe kamen, entdeckten dann in der recht vollgeräumten Wohnung Hinweise auf die Waffenansammlung. Sie verständigten das Stadtpolizeikommando Ottakring.

Waffenarsenal und tausende Schuss Munition in Wien entdeckt
LPD Wien
Neben antiken Waffen wurden auch NS-Memorabilia gefunden

Auch NS-Erinngerungsstücke gefunden

Insgesamt wurden 23 Langwaffen, 14 Faustfeuerwaffen, elf Steinschlosswaffen und sechs Leuchtpistolen gefunden. Des Weiteren stellten die Beamten eine Spreng- und acht Geschoßgranaten und 13.000 Schuss Munition sicher, außerdem 35 Dolche, teils mit NS-Gravuren, und verschiedene antike Waffen.

„Mit Unterstützung von sprengstoffkundigen Organen sowie des Entschärfungsdienstes der Landespolizeidirektion Wien wurden sämtliche Gegenstände aus den Räumlichkeiten transportiert“, sagte Verhnjak.

Waffenarsenal und tausende Schuss Munition in Wien entdeckt
LPD Wien
23 Langwaffen gefunden

Der 64-jährige Pensionist habe offenbar auch Replikas alter Waffen gekauft, gesammelt sowie teils selbst hergestellt. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund lägen nicht vor, so der Sprecher, es gebe auch keine Spuren für Verbindungen des 64-Jährigen zu rechten Gruppierungen.

„Keine akute Gefährdung vorgelegen“

Wegen der Vielzahl an Waffen und Sprengmitteln werden die genaueren Klassifizierungen und waffentechnischen Untersuchungen zur Kategorisierung – zum Beispiel auch, ob sämtliche Waffen einsatzfähig gewesen wären – noch länger dauern. Die NS-Devotionalien wurden sichergestellt.

Der Mann wurde wegen Verstößen gegen das Waffengesetz angezeigt. An die Staatsanwaltschaft Wien ergeht ein Bericht wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz. Auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung wurde eingeschaltet. „Nach ersten Erhebungen besteht jedoch kein Verdacht, dass der Mann zu einer extremistischen Gruppierung gehören könnte noch sonst eine akute Gefährdung vorgelegen sei“, hielt der Polizeisprecher fest.