Mädchen bei „Alles gurgelt“-Test
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Coronavirus

„Alles gurgelt“ auch in Volksschulen

Wien wird nach den Weihnachtsferien die Aktion „Alles gurgelt“ auf Volks- und Sonderschulen ausweiten. Der Umstieg auf das PCR-Testsystem sei mit dem Bildungsministerium vereinbart worden, hieß es von der Stadt.

Bisher kommt das Wiener Programm nur in höheren Schulstufen zur Anwendung. In den Volksschulen kommt derzeit noch das „Alles spült“-Programm des Ministeriums zum Einsatz. Da der Bund bei seinen Tests ohnehin einen Wechsel des Labors vornehme, sei dies ein guter Zeitpunkt, für alle Wiener Schulen ein einheitliches Testsystem umzusetzen, so Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Alle Wiener Schülerinnen und Schüler können ab 10. Jänner mindestens zwei Mal pro Woche über „Alles gurgelt“ getestet werden. Darüber hinaus können die Schulen eine dritte Abholung der Proben für Freitagnachmittag anfordern, womit auch der Zeitraum über das Wochenende abgedeckt ist.

Booster-Impfung frei ab 12 Jahren

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat am Freitag die Booster-Impfung gegen Covid-19 auch für Zwölf- bis 17-Jährige und Schwangere freigegeben. „Aufgrund der aktuellen Situation“ werde eine Drittimpfung bei Personen zwischen zwölf und 17 Jahren ab dem sechsten Monat nach der Zweitimpfung empfohlen, hieß es in der aktualisierten Anwendungsempfehlung. Die rasche Ausbreitung der Omikron-Mutation könnte in den kommenden Wochen jedoch zu einer Verkürzung auf vier Monate führen.

PCR-Test sucht auch Omikron-Marker

Die Testkits werden vor den Weihnachtsferien geliefert. Eltern und Kinder können sich so während der freien Tage mit dem System vertraut machen. Abgegeben werden müssen diese Proben allerdings in REWE-Filialen oder an Tankstellen. Ein großer Vorteil ist auch, dass „Alles gurgelt“-Tests alle positiven Proben standardmäßig auch auf Mutationen überprüft. So können Omikron-Fälle mit 98-prozentiger Sicherheit geklärt werden. Zudem liegen die Ergebnisse für Schulen in digitaler Form vor und Schüler und Mitarbeiter können sich im selben System privat oder in Quarantäne testen.

Bildungsstadtrat Wiederkehr ist über die Vereinheitlichung der Tests froh: „Wir haben mit ‚Alles gurgelt‘ ein sehr gut funktionierendes PCR-Testsystem in Wien, das in den Oberstufen schon hervorragende Dienste geleistet hat. Ich freue mich, dass wir dadurch gerade in Zeiten der aufkeimenden Omikron-Variante für noch mehr Sicherheit an Wiener Schulen sorgen können.“ Und Gesundheitsstadtrat Hacker: „Die regelmäßigen Tests mit ‚Alles gurgelt‘ geben uns ein genaues Bild über das Infektionsgeschehen an Wiener Schulen – das ist gerade jetzt von gesteigerter Bedeutung.“

Bundesländer steigen auf Testanbieter Procomcure um

Hintergrund des Umstiegs ist eine Neuausschreibung, nachdem ein nicht zum Zug gekommener Anbieter Einspruch erhoben hatte. Zuletzt war in Wien in den Volksschulen sowie in Niederösterreich und Oberösterreich über alle Altersstufen hinweg der Testanbieter Covid Fighters für die PCR-Tests zuständig, in den anderen Bundesländern Novogenia. Künftig werden die PCR-Tests abgesehen von Wien von der Bietergemeinschaft Procomcure/Tauernklinikum durchgeführt, wie es auf APA-Nachfrage aus dem Bildungsministerium hieß.

34 Omikron-Fälle in Wien bestätigt

In Wien hat es mit Stand Freitag in den vergangenen 24 Stunden 649 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Drei Personen sind zuletzt verstorben. In der Stadt hat es am Freitag 74 aktiv mit der Omikron-Variante infizierte Personen gegeben. 34 davon sind bereits durch Sequenzierung bestätigt, bei den restlichen handelt es sich um Verdachtsfälle. 17 weitere Personen gelten bereits als genesen. In den Schulen gibt es weiterhin zwei bestätigte Fälle, insgesamt sind vier Klassen in vier Schulen gesperrt, sagte Sonja Vicht vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien.